Projekt "Spurensuche" - Vimperk/Winterberg 2019

Veröffentlicht am 18.04.2019 in

Vor dem ehemaligen Konsum-Gebäude, das seit 1870 als Lebensmittelgeschäft nachweisbar ist: Lokalhistoriker Roman Hajnik (vorne knieend) und SG-Landesvorsitzender Bruno-Andreas Dengel (3.v.li.) mit den Teilnehmern der „Spurensuche“

 

Seliger Gemeinde startet Spurensuche in Südböhmen

Erste Exkursion führte nach Winterberg/Vimperk im Böhmerwald – DSAP auch in Südböhmen stark vertreten

 

Die Regionalgruppe der Seliger Gemeinde Niederbayern/Oberpfalz hat es sich u.a. zur Aufgabe gemacht, die Spuren der DSAP in Südböhmen zu erforschen. Schließlich will die Seliger Gemeinde mehr über die früheren Mitglieder der ehemaligen DSAP und deren Aktivitäten jenseits der Grenze erfahren. Natürlich sollen in diesem Zusammenhang auch die tschechischen Nachbarn über die Arbeit der Seliger Gemeinde informiert werden. Dazu wurde das Projekt „Spurensuche“ ins Leben gerufen und als erstes Ziel die Stadt Winterberg/Vimperk im Böhmerwald auserkoren. Weitere Aktionen im Rahmen der "Spurensuche“ sollen in den kommenden Jahren an anderen Orten im Projektgebiet stattfinden.

 

Die erste Exkursion fand vom 29. bis 31. März 2019 statt. Mit dem Heimatforscher Roman Hajnik konnte ein interessierter und kompetenter Partner auf tschechischer Seite gefunden werden, so dass mit einem guten Ergebnis der Aktion zu rechnen war. Untergebracht war die Exkursionsgruppe in neu gebauten bzw. renovierten Gebäuden direkt am Winterberger Schloss, am Fuß der Haselburg, einer ehemals vorgeschobenen Artilleriebastei.

 

Die Gruppe um RG-Vorsitzende Rita Hagl-Kehl, MdB, begann ihre Entdeckungstour am Freitagnachmittag im Winterberger Heimatmuseum in Freyung. Seit 2003 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Freyung und dem böhmischen Winterberg/Vimperk. Die Ausstellung im Winterberger Heimatmuseum wird vom Verein "Heimatsammlung Winterberg" betreut. Eine Reihe von alten Fotos u.a. zum DSAP-Bürgermeister Wilhelm Fritsch und über die Tätigkeit des Arbeiter Turn- und Sportverein (ATUS) sowie die vielfältigen gesellschaftlichen Aktivitäten der Winterberger Arbeiterbewegung konnten entdeckt werden und ergaben neue Anhaltspunkte für die weitere Spurensuche vor Ort.

 

Anschließend ging es nach Winterberg/Vimperk ins Hotel „Goldener Stern“, wo die verschiedenen Gesprächsrunden stattfanden und die traditionelle böhmische Küche verkostet wurde. Nach dem gemeinsamen Abendessen stand ein Gespräch mit den Vertretern der örtlichen ČSSD, den Sozialdemokraten in Winterberg/Vimperk auf dem Programm. Bei guter Stimmung wurde eine dauerhafte Zusammenarbeit vereinbart.

 

Der Samstag begann mit einem Empfang bei Bürgermeisterin Jarka Martanová im Winterberger Rathaus. Sie stellte die jüngere Stadtgeschichte dar und die SG bat um Unterstützung bei der Suche nach den Spuren der DSAP im alten Winterberg/Vimperk, die uns gerne zugesagt wurde.

 

Am Nachmittag ging es zum ehemaligen Brantlhof hoch über der Stadt. Die Brantlhof-Kapelle wird derzeit in einem deutsch/tschechischen Projekt renoviert. Anschließend fuhr die Gruppe ins benachbarte Čkyně/Kieselhof, wo die Synagoge und der jüdische Friedhof besichtigt wurden.

 

Das Samstags-Programm endete mit einem gemeinsamen Stadtrundgang unter Führung von Lokalhistoriker Roman Hajnik, der die Gruppe über das gesamte Wochenende begleitete und seine Dolmetscherdienste zur Verfügung stellte. Anschließend ließ man den Abend in einer gemütlichen Runde in der angemieteten Villa „Albrecht“ ausklingen.

 

 

Für den Sonntagvormittag war eine Exkursion nach Kvilda/Außergefild mit dem Besuch des Museums vorgesehen. Der ehemalige Industriestandort zählt heute zu einem der beliebtesten Erholungsgebiete des Böhmerwaldes. In Kvilda/Außergefild lebt die größte deutsche Minderheit (20 % der Bevölkerung) in Südböhmen. Auskunft über eventuelle Aktivitäten der DSAP und die Herkunft des großen deutschen Bevölkerungsanteils erhofft sich die SG im weiteren Verlauf des Projekts „Spurensuche“. Sowohl in Winterberg/Vimperk als auch in Kvilda/Außergefild übergaben die Seliger ihren Katalog zur zweisprachigen Ausstellung „Von der DSAP zur Seliger Gemeinde…“ mit der Hoffnung diese, ergänzt mit den Ergebnissen der Spurensuche und damit einem lokalen Bezug, in den kommenden Jahren einmal vor Ort zeigen zu können.

 

Zu Ende ging die erste Projektrunde der „Spurensuche“ mit einem Stopp am Seefilz/Jezerní slať, einem Hochmoor, das zwischen den Dörfern Kvilda/Außergefild und Horská Kvilda/Innergefild liegt. Das Moor ist einer der kältesten Plätze des Böhmerwaldes und bei einem Besuch hier darf natürlich das einmalige Naturerlebnis nicht zu kurz kommen. Bei der Abschlussrunde war man sich in der Gruppe schnell einig, dass man die „Spurensuche“ in Winterberg/Vimperk im kommenden Jahr fortsetzen wolle, um die gewonnen Eindrücke zu vertiefen bevor man 2021 einen anderen Ort in der Grenzregion genauer nach Hinweisen auf Aktivitäten der DSAP untersuchen werde.

 

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