Seit 1870: Die Gedanken sind frei

Seit 1870: Die Gedanken sind frei

 

Unter dem Motto „Seit 1870: Die Gedanken sind frei“ agiert die Seliger Gemeinde 2020 und auch das Thema des Jahresseminars im Oktober wird so lauten.

 

1870, also vor 150 Jahren wurden neben Josef Seliger und Dr. Ludwig Chech auch andere, die Arbeiterbewegung prägende Persönlichkeiten geboren. Rosa Luxemburg und Paula Thiede (Deutschland), Dr. Karl Renner und Marie Beutlmayr (Österreich), Mary Middelton und Margaret Ethel MacDonald (Großbritannien) sind ebenfalls Geburtsjahr 1870 und waren in ihren Ländern prägend. Für die Seliger Gemeinde sind es vor allem die beiden Vorsitzenden Josef Seliger und Dr. Ludwig Chech, die mit den Hochverratsprozessen gegen Sozialisten und dem Aufstieg der Sozialdemokratie aufwuchsen und entsprechend sozialisiert wurden.

 

Einladung zur Schreibwerkstatt

Einladung

zur

 

Schreibwerkstatt

 

der Seliger-Gemeinde e.V.

1870, d.h. vor 150 Jahren, wurden neben Josef Seliger und Dr. Ludwig Czech auch andere, die Arbeiterbewegung prägende Persönlichkeiten geboren. Rosa Luxemburg und Paula Thiede (Deutschland), Karl Renner und Marie Beutlmayr (Österreich), Mary Middelton und Margaret Ethel MacDonald (Großbritannien) sind ebenfalls im Jahr 1870 geboren und waren in ihren Ländern prägend.

Ihre Gedanken machten den Sozialismus groß, und sie sind auch heute oft noch Grundlage unseres Handelns!

Die Seliger-Gemeinde e.V. lädt zur Schreibwerkstatt ein – wir wollen 2020 Ihre Gedanken zu einer sozialdemokratischen Gegenwart und Zukunft erfahren!

  • Was bedeuten Frieden und Freiheit aus sozialdemokratischer Sicht heute?

  • Wie müssen Sozialdemokraten in Europa auf die Bedrohungen unserer Demokratie reagieren?

  • Wie können gemeinsame deutsche und tschechische Antworten aussehen?

Gerne sammeln wir bis Ende August 2020 die eingehenden Beiträge und veröffentlichen sie zur Bundesversammlung im Oktober 2020.

Beiträge – vom Aufsatz bis zur Twitter-Meldung – (Name, Kontaktmöglichkeit, Textbeitrag, Bilder, Skizzen, …) senden Sie bitte bis 30. August 2020 an: thomas.oellermann@gmx.de ein.

Mit der Einsendung verzichten Sie auf das Urheberrecht und erlauben der Seliger-Gemeinde e.V. die Veröffentlichung auf allen unseren Kanälen!

Die Politische Lage

Die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts waren gekennzeichnet von einem ungeheuren strukturellen Aufschwung des Kapitalismus, der nur von kleineren Rezessionen unterbrochen war.

Mit dem Bismarck'schen Sozialistengesetz in Deutschland und mehreren Hochverratsprozessen in Österreich hatte die herrschende Klasse versucht, durch brutale staatliche Unterdrückung die aufstrebende Arbeiterbewegung zu schwächen, zu lähmen und zu demoralisieren. Doch alle diese Versuche schlugen schließlich völlig fehl. Nach anfänglichen Rückschlägen erholte sich die organisierte Arbeiterbewegung recht schnell, und in jenen Jahren der Unterdrückung wuchs die Stimmen - und Mitgliederzahl der Partei auf ein vielfaches an.

Man darf auch nicht vergessen, dass sich in jener Zeit die mitteleuropäische Industrie stark konzentrierte und monopolisierte. Es war dies die Zeit, in der viele Firmen gegründet wurden, die noch heute manche Branchen beherrschen.
Dies alles schlug sich natürlich in einem starken Anwachsen der Arbeiterklasse nieder. Die Zahl der Industriearbeiter stieg rapide an. Durch zahlreiche harte Kämpfe konnte die Arbeiterbewegung den Lebensstandard in gewissem Maße steigern.

Natürlich stiegen auch die Lebenshaltungskosten erheblich an, aber dennoch ging es mit den Reallöhnen bergauf. Dies war aber kein gütiges Geschenk des Herren Kapitalisten, sondern ein Ergebnis großer, harter und zäher Streikbewegungen. Die Arbeiter forderten im Rahmen der Aktion der Sozialistischen Internationale den 8-Stunden-Tag. Diese Kämpfe wurden von den stark anwachsenden Gewerkschaften geführt, deren Mitgliederzahlen stark anstiegen.

Stärkung der Sozialdemokratie

Die erfolgreichen Kämpfe brachten nicht nur eine Lohnerhöhung, sondern auch eine Arbeitszeitverkürzung. Die Sozialdemokratie wurde zur in vielen Industrieländern stärkste Partei.

Obgleich sie immer noch an den Worten von Marx und Engels festhielt, war sie nach dem Fall der Sozialistengesetze eine reformistische Partei mit starken bürokratischen Tendenzen.
Die Sozialdemokratie in Europa gab zahlreiche Tageszeitungen heraus, die Millionen Abonnenten hatten. Die Arbeiterbewegung rühmte sich einer großen Frauenbewegung, einer Jugendbewegung, eines reichhaltigen Erwachsenenbildungsprogramms und sogar einer Schule für die Ausbildung der Parteisekretäre.

Die aktivsten Parteimitglieder hatten ab 1870 in voller Wucht die Unterdrückungsmaßnahmen des Staates am eigenen Leib zu spüren bekommen. Diese Erfahrungen trugen maßgeblich dazu bei, dass die marxistische Auffassung vom Staat als Unterdrückungsinstrument in den Händen des Kapitals sich durchsetzte.

Diese marxistische Vorherrschaft schlug sich auch im Erfurter Programm der deutschen Sozialdemokratie nieder, welches sich die Partei nach dem Fall des Sozialistengesetzes im Jahre 1891 gab. Dieses Programm markiert einen gewaltigen Schritt nach vorne auf dem Weg der Sozialdemokratie als sozialdemokratische Massenpartei.

 

Beiträge:

Klopapier 2020

Jahresmotto 2023

Böhmen liegt nicht am Meer

Josef-Seliger (1870 - 1920)

Ausstellung

 

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