Stiftungsvorstand: Stiftungsvorsitzende Hans Tomani (re.) und Rainer Pasta (li.) sowie die Stiftungsbeirät Dr. Helmut Eikam (2.v.re.), Peter Schmid-Rannetsperger (2.v.li.) und Stiftungsbeiratsvorsitzender Dr. Thomas Oellermann (Mitte).
Ernst und Gisela Paul-Stiftung
Die Ernst und Gisela Paul-Stiftung fördert seit 1979 u.a. Veröffentlichungen zur Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung, Erhalt und Verbreitung des Kultur- und Ideenguts der sudetendeutschen Arbeiterbewegung sowie Forschungsarbeiten über die sudetendeutsche Arbeiterbewegung, in der Regel durch Zuschüsse zu den Druckkosten.
Kontakt: stiftung@seliger-gemeinde.de
Hans Tomani, Bernhard-Stark-Str. 2, 86564 Brunnen
Rainer Pasta, Schumannstraße 3A, 94333 Geiselhöring
Nach dem Besuch der Volksschule war Paul zunächst als Landarbeiter tätig. Anschließend war er Heimarbeiter in der Textilbranche, bevor er eine Schriftsetzerlehre absolvierte. Seit 1912 war er Mitglied im Verband jugendlicher Arbeiter Österreichs. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil.
1918 trat Paul der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der CSR (DSAP) bei und war in den Jahren 1919 bis 1926 Vorsitzender des sozialdemokratischen Jugendverbandes der CSR. Ab 1930 war Paul Bildungssekretär, dann auch Zentralsekretär der DSAP, von 1925-1938 Redakteur der Zeitschrift Sozialdemokrat in Prag.
Nach der Okkupation des Sudetenlandes durch Deutschland floh er 1938 nach Schweden. Noch von dort engagierte er sich als Leiter der sudetendeutschen Emigration in Schweden gegen die Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei und organisierte Hilfsaktionen für die Heimatvertriebenen. Als Journalist arbeitet er für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften.
Paul verließ 1948 sein Exil in Schweden, ließ sich in Esslingen nieder und wurde SPD-Mitglied. Von 1949 bis 1950 war er Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung Mannheim/ Stuttgart, 1949 - 1969 Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Parlament war er unter anderem wehrpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Bei den Beratungen zur Aufstellung der Bundeswehr sprach sich Paul für die Schaffung des Amtes des Wehrbeauftragten nach dem Vorbild des schwedischen Militie-Ombudsmannes aus und konnte sich mit dieser Forderung schließlich auch durchsetzen. Von 1956-1967 war er Mitglied der beratenden Versammlung des Europarates, in der er 1958 bis 1966 den Ausschuss für Bevölkerung und Flüchtlinge leitete.
Ab 1950 war Ernst Paul Mitglied des Bundesvorstandes und zeitweilig Bundesvorsitzender der Seliger-Gemeinde und Leiter des Seliger-Archivs
Aus seinem Nachlass wurde die Ernst-und-Gisela-Paul-Stiftung gegründet, die Forschungsarbeiten über die sudetendeutsche Arbeiterbewegung finanziell unterstützt.
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