Wenzel Jaksch

WENZEL JAKSCH  (1896 – 1966)

Wenzel Jaksch wurde am 25. September 1896 in Langstrobnitz im Böhmerwald geboren. Als 14-jähriger verließ Wenzel die Schule und arbeitete in Wien als Saisonarbeiter auf dem Bau und engagierte sich in der Arbeiterjugendbewegung .

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Journalist für die deutsche Sozialdemokratie in der Tschechoslowakei. Schon 1913 schloss er sich der Sozialdemokratie in Wien an, 1929 wurde er als Abgeordneter der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP) in das Prager Parlament gewählt. Vor 1933 gelang es ihm, einen nicht unbedeutenden Teil der Deutschböhmen und Deutschmährer gegen die Sudetendeutsche Heimatfront (SHF) von Konrad Henlein, die spätere “Sudetendeutsche Partei'' (SdP), zu gewinnen. Bekannt wurde er vor allem wegen seiner Opposition gegen Adolf Hitler in den 1930er Jahren.

Nach Annexion des Sudetenlandes durch Hitler-Deutschland 1938 wurde die DSAP verboten. Viele ihrer über 80.000 zählenden Mitglieder wurden von den Nationalsozialisten verhaftet, anderen gelang die Flucht, vornehmlich nach Skandinavien und England, aber auch bis hin nach Kanada. Wenzel Jaksch, der letzte Vorsitzende der DSAP emigrierte 1939 über Polen und Schweden nach London.

Was oft vergessen wird, ist sein Einsatz für die deutsche Minderheit in der Tschechoslowakei, der ab etwa 1938 der Grund für seine Gegnerschaft mit Edvard Benes war. Jaksch vertrat die Interessen der Sudetendeutschen in der tschechoslowakischen Exilregierung und versuchte in London, Benes von seinen Vertreibungsplänen abzubringen. Unter der Forderung nach Autonomie der Sudetendeutschen wandte er sich nach dem Zweiten Weltkrieg erneut gegen die Vertreibungspläne von Benes und verlangte die Besetzung des Sudetenlandes durch alliierte Truppen.

Da er nach dem Krieg nicht in die Tschechoslowakei zurückkehren konnte, siedelte er aus dem britischen Exil nach Westdeutschland über. Sein politisches Wirken in der Bundesrepublik Deutschland war insbesondere auch geprägt von seinem Engagement für die Heimatvertriebenen. 1949 übernahm Jaksch die zentrale Flüchtlingsbetreuung der SPD. Von 1950 bis 1953 leitete er in Hessen das Landesamt für Vertriebene, Flüchtlinge und Evakuierte. 1961 wurde er Vizepräsident der Bundesversammlung der Sudetendeutschen. Von 1964 bis 1966 war Jaksch Präsident des Bundes der Vertriebenen. Er war neben Reinhold Reha, der später zur CDU übertrat, der bisher einzige Sozialdemokrat in diesem Amt. Außerdem war er seit Gründung der Seliger-Gemeinde 1951 im Vorstand und einer ihrer geschäftsführenden Bundesvorsitzenden.

Von 1957 bis zu seinem Tode im Jahr 1966 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Am 27. November 1966 kam er bei einem Verkehrsunfall bei Wiesbaden ums Leben.

 

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