Natürlich darf bei einem Besuch im Böhmerwald das einmalige Naturerlebnis nicht zu kurz kommen. Mit Blick über den Seefilz (v.l.) Karin Hagendorn, Manfred Herbinger, Angelika Krammer, Martina Herbinger, Horst Lausmann, Rainer Pasta, Roman Hajnik und Christoph Krumpholz
Ein Hochmoor bricht alle Kälterekorde
Šumava oder das „Rauschen“ der herrlichen Weiten des Böhmerwaldes
Der Seefilz/Jezerní slať ist ein Hochmoor, das zwischen den Dörfern Kvilda/Aussergefild und Horská Kvilda/Innergefild auf einer auf Höhe von 1050 bis 1080 m in der Zone I des Nationalpark Šumava liegt. 1933 wurde eine Zone von 34 ha unter Naturschutz gestellt. Diese wurde 1973 auf 103,5 ha erweitert. Das Moor ist vom Parkplatz aus über einen gefestigten Weg zugänglich. Ein Teil des Weges führt über einen hölzernen Fußweg. Am Rande des Moors kann man vom Aussichtsturm aus den überwiegenden Teil der Landschaft überblicken.
Jezerní slať gehört zu den Hochmoorgebieten auf dem Hochplateau der Böhmerwälder Ebenen und ist einer der kältesten Plätze Orte des Böhmerwaldes, und daher besteht die Vegetationsdecke im Hochmoorgebiet ausschließlich aus kälteliebenden Pflanzenarten. Die Temperatur erreicht im Jahresmittel lediglich 3,5 °C, 1987 wurde ein Wert von –41,6 °C gemessen.
In Teilen des Moors sind unter anderem die Besenheide, die Heidelbeere, die Preiselbeere usw. zu finden. So sind die vorherrschenden Baumarten die Zwergbirke und die Bergkiefer. Auf den freien Flächen trifft man beispielsweise auf das Scheidige Wollgras, die Rauschbeere, die Schnabel-Segge, die Gewöhnliche Moosbeere usw.
Im Seefilz kommt eine ganze Reihe verschiedener Formen wirbelloser Tier vor (Spinnen, Schmetterlinge usw...). Von den Wirbeltieren leben hier beispielsweise die Kreuzotter, das Birkhuhn, usw.
Auch die Moldau entspringt hier an der Ostflanke des Berges Černá hora in der Nähe von Kvilda in der Höhe von 1 172 m über dem Meeresspiegel. Ein Besuch des Nationalparks Böhmerwald lohnt sich also auf jeden Fall….