02.11.2025 in Allgemein von Seliger Gemeinde
Libor Rouček (li.) im Gespräch mit Filip Bláha (re.)
„Dass ich nicht zum Kommunisten wurde, war der Verdienst meines Großvaters“
Libor Rouček spricht mit Filip Bláha über seine Jugend und politische Prägung in Kladno
In einem Gespräch zwischen Libor Rouček, der 1954 in Kladno geboren wurde, und Filip Bláha wurde die besondere Atmosphäre der Stadt greifbar. Auch politisch sei die Stadt interessant, so Thomas Oellermann, der das Gespräch moderierte. Eigentlich in der Hand der ODS, waren die Senatoren, die dort gewählt wurden, anderer politischer Herkunft, darunter einige Jahre der ehemalige Außenminister Jirí Dienstbier, der in Kladno in eine Arztfamilie geboren wurde, und dessen gleichnamiger Sohn, der den Sozialdemokraten angehörte. Auch Libor Rouček hatte sein Abgeordnetenbüro in Kladno.
02.11.2025 in Allgemein von Seliger Gemeinde
Einen besonderen Blick warf Filip Bláha auf die Geschichte des Eishockeys in Kladno, die eng mit dem Verein Poldi Kladno und dem Aufstieg der Spieler Jaromír Jágr oder Milan Nový verbunden ist.
Kladno – eine unbekannte Stadt, die man kennen sollte
Filip Bláha griff die Filmerzählung „Die Sirene/ Siréna“auch am folgenden Sonntagmorgen auf und informierte über die Geschichte der 25 Kilometer nordwestlich von Prag liegenden Stadt Kladno, die heute keinen Bergbau und keine Stahlindustrie mehr beherbergt, dafür aber als Eishockey-Hochburg und Standort der größten Lego-Fabrik in Europa bekannt ist.
Bláha, der zur Zeit als Stadthistoriker, Kurator und Lektor in der Galerie der Stadt Kladno arbeitet, schreibt an der Geschichte der Stadt Kladno und ist daher bestens informiert und hat eine ganz eigene Sicht auf die Geschichte der Stadt.
01.11.2025 in Allgemein von Seliger Gemeinde
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Mehr Arbeit für weniger Geld - Bergarbeiterstreik in Kladno 1889
Filmhistoriker Filip Bláha präsentierte den tschechoslowakischen Film „Die Sirene/ Siréna“
Am Samstagabend führte der Filmhistoriker Filip Bláha in einen tschechoslowakischen Film aus dem Jahre 1947 ein. Regisseur Karel Steklý (1903-1987) hat in „Die Sirene/ Siréna“ eine literarische Vorlage von 1935 der Schriftstellerin Marie Majerová (1882–1967) verfi lmt. Steklý gilt als einer der großen Altmeister des tschechischen Films und schrieb bereits in den 1930er Jahren Drehbücher, betätigte sich nebenbei auch als Filmschauspieler und wechselte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ins Regiefach. Der Film erhielt 1947 den Großen Internationalen Preis (später „Goldener Löwe“) der Filmfestspiele von Venedig und einen Preis für die beste Filmmusik. Der Film zeigt Schauspieler wie Ladislav Boháč, Marie Vašeová, Oleg Reif, Naděžda Gajerová, Josef Bek.
31.10.2025 in Allgemein von Seliger Gemeinde
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Oto Novotný (Mitte) im Gespräch mit Ulrich Miksch (li.) - Thomas Oellermann (re.) als Übersetzer
Vor 20 Jahren: Das Antifa-Projekt der Regierung Paroubek
Ulrich Miksch im Gespräch mit dem Politik-Berater Oto Novotný
Heute polarisiert das Schlagwort „Antifa“: Einerseits tauchen in diesem Jahr mehrmals Hashtags wie #DankeAntifa oder #ichbinantifa bei Twitter in Deutschland auf, andererseits fordern Politikerinnen ein Verbot „der Antifa“, weil sie eine Gefährdung der Demokratie befürchten. Tatsächlich ist die Antifa, entgegen der im Netz weit verbreiteten Verschwörungstheorien, keine Organisation.
Antifaschismus (zusammengesetzt aus griechisch ἀντί antí „gegen“ und Faschismus) bezeichnet eine Haltung, die sich gegen Faschismus richtet. Typisch faschistisch sind eine totalitäre Ein-Parteien-Herrschaft, die auf einem extremen Nationalismus und der Verherrlichung von Stärke und Gewalt basiert. Weitere Merkmale sind ein kultisch verehrter Führer, der absolute Loyalität verlangt, die Unterdrückung Andersdenkender, die Überbetonung von Männlichkeit und Gemeinschaft und die Ausgrenzung sowie Verfolgung von Minderheiten, oft auf rassistischer oder ethnischer Basis. Also eine zu Recht notwendige Gesinnung, deren Verunglimpfung darin gipfelt, dass US-Präsident Trump die Antifa nun als "terroristische Organisation" eingestuft hat. Experten stellen Verfassungsmäßigkeit und Durchsetzbarkeit der Maßnahme berechtigter Weise in Frage.
Noch vor 20 Jahren, war der Begriff „Antifaschismus“, zumindest im deutsch-tschechischen Dialog, durchweg positiv besetzt. In seinem Beitrag beim Herbstseminar 2025 erinnerte sich Oto Novotný, langjähriger Berater verschiedener tschechischer sozialdemokratischer Parteivorsitzender und Premierminister, im Gespräch mit Ulrich Miksch an die Entstehung der wichtigen Entschuldigungsgeste gegenüber den antifaschistischen Sudetendeutschen 2005 durch Ministerpräsident Jirí Paroubek. Diese Initiative, die nach Aussage Novotnýs eine sehr positive Aufnahme in der tschechischen Gesellschaft fand, führte 2007 zur Verleihung des Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreises an Jirí Paroubek, der allerdings sehr bald danach eine eher nationalistische politische Perspektive wählte, nachdem er die tschechischen Sozialdemokraten verlassen hatte.
30.10.2025 in Allgemein von Seliger Gemeinde
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Historiker im Gespräch: Thomas Oellermann (Mitte) moderiert das Alexandersbadr Forum 20255 mit Andreas Wiedemann (li.) und Jakub Vrba (re.)
Alexandersbader Forum
Geschichte in der Sackgasse. Diskussion zur Rolle von Geschichtsvermittlung in der heutigen Zeit
„Geschichte wiederholt sich nicht - nie!“ - „Rebellion gegen die Elite“ - „Skandalisierung der Gesellschaft“
In der Podiumsdiskussion im „Alexandersbader Forum“ standen Mgr. Jakub Vrba und Andreas Wiedemann den Zuhörerinnen und Zuhörern Rede und Antwort zum Thema „Geschichte in der Sackgasse“. Moderiert wurde die Runde von Dr. Thomas Oellermann.
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