Spurensuche im Böhmerwald 2022

Veröffentlicht am 12.10.2021 in Allgemein

Bild und Text: Rainer Pasta

Auf Spurensuche im Böhmerwald und in den bewährten Händen der Eisenbahnfreunde des Stifter-Böhmerwald-Eisenbahnvereins Vimperk, Roman Hajník (5.v.re.) und Vladislav Šlégr (3.v.re.): Die Mitglieder der Seliger-Gemeinde Regionalgruppe Niederbayern/Oberpfalz mit ihrer Vorsitzenden Rita Hagl-Kehl, MdB (3.v.li.).


Seliger-Gemeinde Niederbayern/Oberpfalz auf Spurensuche

Exkursion schloss an den Besuch 2019 an und brachte wieder neue Erkenntnisse zur Arbeiterbewegung im Böhmerwald

 

Die Seliger-Gemeinde Regionalgruppe Niederbayern/Oberpfalz begab sich vom 8. - 10. Oktober 2021 auf ihre zweite "Spurensuche im Böhmerwald". Ziel der Exkursion waren die Böhmerwaldorte Winterberg/Vimperk, Außergefild/Kvilda, Eleonorenhain/Leonora und Wallern/Volary. Begonnen hatte die Spurensuche aber im Bayerischen Wald, im Freilichtmuseum Finsterau/Mauth. Gesuch wurden Hinweise und Belege über die Arbeiterbewegung im Böhmerwald. Insbesondere die Akteure der damaligen sudetendeutschen Sozialdemokratie, der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP), waren Ziel der Exkursion.

 

Bereits 2019 begab sich die Seliger-Gemeinde Regionalgruppe Niederbayern/Oberpfalz auf eine Spurensuche ins Nachbarland nach Winterberg/Vimperk und Außergefild/Kvilda. Daran anknüpfend wurde dieses Jahr der „Suchradius“ erweitert. Um den Blick über den Tellerrand zu wahren, wurden auch heuer wieder interessante Ausblicke in die regionale Geschichte mit aufgenommen. Hatte man 2019 die Heimatstube der Winterberger in Freyung besucht, so war die erste Station 2021 die Heimatstube Außergefild im Freilichtmuseum Finsterau/Mauth, was für Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl zu einem besonderen Blick zurück war, da Museumsführer Franz Haller einer ihrer früheren Lehrer war.

 

Parlamentswahlen in Tschechien

 

Am Abend traf sich dann die Exkursions-Gruppe im Hotel Stern in Winterberg/Vimperk. Hier gesellte sich auch der tschechische Reisebegleiter Roman Hajník dazu. Es entspann sich eine rege Diskussion zu den derzeit in Tschechien stattfindenden Parlamentswahlen, die weit in die Nacht hinein dauerte. Die bayerischen Besucher erlangten eine detaillierte Darstellung der aktuellen politischen Situation in Tschechien und die möglichen Folgen des Wahlergebnisses.  

 

Am Samstagmorgen ging es zuerst hoch über die Stadt Winterberg/Vimperk zur Brantlhof-Kapelle. Sie war auch Programmpunkt 2019, da sie durch Mittel des deutsch-tschechischen Zukunftsfonds renoviert wurde. Was sich 2019 noch als baufällige und unansehnliche Ruine darstellte, erstrahlte nun in neuem Glanz. Die Kapelle wurde liebevoll renoviert und war am 11. September eingeweiht worden. Rita Hagl-Kehl hatte als Mitglied des Verwaltungsrates des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds maßgeblichen Anteil an der Bezuschussung der Renovierungsarbeiten und zeigte sich sehr erfreut über das gelungene Werk.

 

Das „alte“ Winterberg und die „rote Insel“ Außergefild

Beim anschließenden Spaziergang führte Roman Hajník die Gruppe in das „alte“ Winterberg, speziell in den ehemaligen Glasmacher-Ortsteil „Adolph". Mit viel Detailwissen machte Hajník die Geschichte der Glasmacher für die Besucher lebendig und verwies dabei auf die noch erkennbaren Reste der alten Glashüttenarchitektur.

Nach dem Mittagessen wurde die Exkursion in Außergefild/Kvilda in der ehemaligen „roten Insel im Böhmerwald“ fortgesetzt. Nachdem 2019 der Hauptort besucht wurde, galt das Interesse dieses Jahr dem Ortsteil Franzensthal/Františkov. Roman Hajník wurde dabei von Vladislav Šlégr unterstützt. Am Abend ergänzten Hajník und Šlégr die tagsüber erlangten Erkenntnisse durch eine Auswahl von alten Bildern aus der Glasmacher-Geschichte Winterbergs.

Der Sonntag begann mit einem Spaziergang durch das alte Glasmacherdorf Eleonorenhain/Leonora mit dem Besuch des Denkmals für den böhmischen Glasarbeiter und Verfasser des Böhmerwaldliedes („Tief drin im Böhmerwald“), Andreas Hartauer. Anschließend ging es zur Säumerbrücke, wo die ehemalige Wehranlage, die zum Teil als Museum zugänglich ist, besichtigt wurde.

Eleonorenhain und Wallern

Den Abschluss der Exkursion bildete der Ort Waller/Volary, wo Bürgermeister Vít Pavlík die Gruppe im Heimatmuseum persönlich begrüßte. Er zeigte sich sehr erfreut über den Besuch und sicherte die Unterstützung der Stadt Wallern bei der Suche nach den Spuren der DSAP in seiner Gemeinde zu. Außerdem stellte er in Aussicht, die Ausstellung „Von der DSAP zur Seliger-Gemeinde“ 2022 im Kulturzentrum zu zeigen. Nach dem Mittagessen im Hotel Bobík am Stadtplatz führte Lokalhistoriker Roman Kozák die Gruppe zum jüdischen Friedhof, wo das Denkmal zum Todesmarsch nach Wallern die thematische Brücke zu den Todesmärchen durch Niederbayern und die Oberpfalz 1945 bildete. Beim anschließenden Spaziergang durch das „alte Wallern“ war vor allem die noch sichtbare Holzarchitektur des Ortes das Ziel.

Dank den Referenten

Die Referenten, Roman Hajník, Vladislav Šlégr und Roman Kozák sind alle drei in der Vorstandschaft des Stifter-Böhmerwald-Eisenbahnvereins Vimperk und als Fremdenführer tätig. Neben dem kleinen Eisenbahnmuseum in Vimperk/Winterberg sind auch viele Exponate der Eisenbahngeschichte des Vereins im Heimatmuseum Volary/Wallern zu sehen. Bei einem kurzen Abstecher zum, mit 995 Metern über Meereshöhe höchstgelegenen Bahnhof in Tschechien, Bahnhof Kubova Huť (Kubohütten) überreichten RG-Vorsitzende Rita Hagl-Kehl und Kassiererin Karin Hagendorn den Fremdenführern als kleines Dankeschön für ihre interessanten Führungen eine Spende für deren Eisenbahnverein.

 

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