Dank an den scheidenden Landesvorsitzenden Peter Heidler

Veröffentlicht am 23.09.2018 in

Peter Heidler (re.) mit Kurt Beck bei der Dröscher-Preis-Bewerbung beim SPD-Bundesparteitag 2017 in Berlin

 

Neuwahlen der Seliger Gemeinde Bayern

Die Delegierten und die neu Gewählte Vorstandschaft dankte Peter Heidler für sein leidenschaftliches Engagement und seine wegweisende Arbeit.
 

Peter Heidler wird als letzter von drei Söhnen in Grünlas, Kreis Elbogen am 21.06.1946 geboren, wenngleich der Vater als Antifaschist anerkannt ist muss er noch im gleichen Jahr mit seiner Familie nach Hof übersiedeln. Seine Kindheit war geprägt vom Leben im Flüchtlingslager, wo der Vater Lagerleiter wird. Dieser ist im Arbeitskreis sudetendeutscher Sozialdemokraten in Hof, später in der Seliger-Gemeinde aktiv, so dass Peter schon früh an den Veranstaltungen der Sozialdemokraten teilnimmt. Die Traditionen und Werte seiner böhmischen und sozialdemokratischen Abstammung sind in seinem Elternhaus von früh auf allgegenwärtig und prägen ihn früh.

Die Erfahrungen sind zwiegespalten. Einerseits bilden die katholischen Flüchtlingskinder an seiner Schule eine große Gruppe und müssen sich vor Anfeindungen der anderen Schüler nicht fürchten. Andererseits merkt man dem ein oder anderen Lehrer die Verachtung für die Flüchtlinge an, sodass etwa Wörter wie "Schmarotzer" oder "Rucksackdeutsche" keine Seltenheit sind, auch wenn der junge Peter diese Begriffe politisch nicht zuordnen kann.

Als positiv empfindet er die Gemeinschaft im Lagerleben. Bereits 1948 wird in Hof eine Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Sozialdemokraten gegründet, in der sein Vater sich direkt in der Laienspielgruppe einbringt.

Als negativ hingegen bleibt ihm vor allem ein Erlebnis im Gedächtnis, das ihn zugleich in seiner Würde verletzt, aber ihm auch als Antrieb für sein weiteres Leben dient. Als sein Bruder einmal mit einem Mädchen anbandeln wollen, hat diese ihm "Was willst denn Du Barackler?" an den Kopf geworfen. Das hat den Bruder im Innersten getroffen, er wollte allen zeigen, dass „wir mehr sind als nur Barackler“, dass wir auch eine Ehre haben.

Nichtsdestotrotz integrierte sich die Familie schnell und schaffte sich ein sicheres Umfeld. Den Grund hierfür sieht Heidler in der Musik, denn auf eine solide musikalische Ausbildung legten die Eltern großen Wert. Der Vater hat schon während der 20er und 30er Jahre die Erfahrung gemacht, „dass Musiker immer genügend zu essen hatten“ - der Startpunkt für eine bis heute andauernde Liebe zum gemeinsamen Musizieren.

Nach dem Abschluss einer Maschinenschlosserlehre folgt ein Studium zum Berufsschullehrer. Seit 2010 ist der ehemalige Studiendirektor Peter Heidler pensioniert.

1963 besucht Peter Heidler das erste Mal in seinem Leben die böhmische Heimat und lernt auch sein Geburtshaus kennen. Aus den Erzählungen der Eltern weiß er viel, jedoch ist dieser Besuch ein besonderes Erlebnis für ihn – seine freudige Erwartung an den Besuch wird nicht enttäuscht: er erlebt ein „unbeschreibliches Heimatgefühl“. Regelmäßig reist er – mal allein, mal mit Freunden aus der Seliger-Gemeinde, aber auch mit seinen beiden Töchtern – in die Heimat seiner Eltern und findet dort viele neue Freunde. Die Art der freundschaftlichen Auseinandersetzung, die er in seinem Leben, sei es mit seinen Parteifreunden, seinen Schülern, den Arbeitskollegen und auch den Tschechen gepflegt hat, fußt für Heidler auf der grundlegenden sozialen Ausrichtung der Seliger-Gemeinde. Die Musik, der Arbeitseifer, die soziale Vergesellschaftung – das alles sieht Heidler in der Tradition seiner böhmischen und sozialdemokratischen Heimat wurzelnd, „aber was der Baum trägt, das ist dann hier gewachsen.“

1978 wird Heidler zum Vorsitzenden der Seliger-Gemeinde in Hof gewählt, in „eine Gemeinschaft in die er einfach so hineingewachsen war“. Zudem ist er im Ortsverein der SPD aktiv. 2018 hat die Gruppe Hof mit anderen Gruppierungen zur Regionalgruppe Fichtelgebirge/Steinwald fusioniert. Peter Heidler führt die neue Gruppe als Vorsitzender.

Seit 2009 ist Peter Heidler Landesvorsitzender der Seliger Gemeinde Bayern und stellte sein Amt aus persönlichen Gründen bei der turnusgemäßen Neuwahl zur Verfügung.

In einem Interview für das Projekt „Nicht spurlos aus der Geschichte verschwinden.“ Der Seliger Gemeinde sagt er: „Seliger-Gemeinde ist ja eben, das habe ich auch erst lernen müssen, dieser geschichtliche, tiefere geschichtliche Hintergrund, dieses gelebte Miteinander, diese Art Politik zu leben, nicht einfach was Abgehobenes zu sehen, sondern einfach Politik am Miteinander zu praktizieren und umzusetzen, das finde ich fantastisch“.

 

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