Sudetendeutscher Tag 2017 in Augsburg

Veröffentlicht am 06.06.2017 in

Text: Ingrid Sauer

Ein  Strauß roter Nelken und ein herzliches Dankeschön an die Referentin: (v.l.n.r.) SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen, MdL, Albrecht Schläger, MdL a.D. und Vorsitzender der Seliger Gemeinde, Libor Rouček, MdEP, und Dr. Helmut Eikam, ebenfalls Vorsitzender der Seliger-Gemeinde. (Im Hintergrund: Renate Immisch -Seliger-Gemeinde Hof)

 

„Die Bedeutung von Flucht und Vertreibung"

- unter diesem Titel stand der Vortrag der SPD-Landesvorsitzenden Natascha Konen beim 68. Sudetendeutschen Tag 2017 in Augsburg

Bei einer Veranstaltung der Seliger Gemeinde am Sudetendeutschen Tag in Augsburg stellte sich die neue Landesvorsitzende der Bayern SPD den Mitgliedern und interessierten Teilnehmern vor.

Im gut besuchten Raum 2.24a des Augsburger Messegeländes sprach der Bundesvorsitzende Helmut Eikam ein Grußwort und leitete mit allgemeinen Gedanken zur Migration die Veranstaltung ein. Er ging zuerst auf die Forschung ein, die als Gründe für Migration schon im vergangenen Jahrhundert Armut, Schutz vor Verfolgung und Krieg wie auch Arbeitssuche sieht. Er erläuterte die nüchterne Forschung durch Beispiele aus seiner sozialdemokratischen Familiengeschichte, die einzelne Vorfahren schon nach dem 1. Weltkrieg zur Auswanderung in die USA und Brasilien zwangen. Die Familie Eikam war auch von der größten Migrationsbewegung im 20. Jahrhundert betroffen, der Vertreibung von 14 Millionen Deutschsprachiger den ehemaligen deutschen Ostgebieten in Ost- und Westpreußen, Polen, Rumänien und - in seinem Fall - aus der Tschechoslowakei.   Sein Teil kam nach Bayern in die Kleinstadt Schrobenhausen, einen anderen Teil der Familie verschlug es in die DDR. Von hier fand nach 1989 eine Auswanderungswelle statt.

Auch heute noch sind viele Menschen auf der Flucht vor Bürgerkriegen und suchen damals wie heute Schutz für Leib und Leben sowie Arbeit und damit einhergehend ein Leben ohne Armut.

Die neue Landesvorsitzende der BayernSPD, Natascha Kohnen, nahm das Thema innerhalb der Familiengeschichte Helmut Eikams gerne auf und berichtete von ihrem sudetendeutschen Großvater und der tschechischen Großmutter, die ebenfalls vertrieben worden waren, und sich Zeit ihres Lebens weigerten über Krieg und Vertreibung zu sprechen. Daher erhielt sie, wie viele Nachkommen der Sudetendeutschen, nie Antworten auf ihre Fragen zu diesem Thema und folgte gerne der Einladung des Bundesvorsitzenden Albrecht Schläger, zum Sudetendeutschen Tag zu kommen und vielleicht die passenden Antworten zu erhalten.

Für sie gebe es keine "Flüchtlinge" als Menschenmasse, sondern einzelne Menschen mit einer persönlichen Lebensgeschichte, so Natascha Kohnen in ihrem Vortrag. Sie sehe die menschliche Dimension und wies auf die irische Auswanderung im 19. Jahrhundert nach Amerika hin, in der Menschen unter unwürdigen Zuständen sechs Wochen lang auf See waren, um den Hungersnöten der Heimat zu entgehen.

Neben diesen wirtschaftlichen Nöten war auch ein falsch verstandener Nationalismus oftmals der Auslöser für Vertreibungen. „Hier sind Identitäten in Ideologien umgeschlagen, wie in der ultimativen Steigerung von Nationalismus in Rassenwahn. Die Wahnidee von ethnisch homogenen Nationalstaaten und einer "Entflechtung der Völker" nach dem 1. Weltkrieg führte bei weitem nicht die ersehnte Friedenssicherung herbei, sondern endete ganz im Gegenteil in weiteren Kriegen“, so Kohnen. Daher sei die europäische Idee so wichtig, denn nur auf gesamteuropäischer Ebene könne man die heutigen Probleme lösen.

Nach dem gelungenen Vortrag übernahm Bundesvorsitzender Albrecht Schläger die Moderation der Diskussionsrunde mit dem Europa-Abgeordnete Libor Rouček von der ČSSD und Volkmar Halbleib, MdL zu Fragen und Ergänzungen aus dem Publikum.

Das Redemanuskript von Natascha Kohnen finden Sie hier!

 

 

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