Zum Inhalt:
Das Buch bietet eine Sammlung von Sozialreportagen aus der Feder von Wenzel Jaksch, die in den Jahren 1924 bis 1928 im Zentralorgan der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei „Sozialdemokrat“ erschienen. Jaksch unternahm als junger Journalist längere Reisen durch das deutschsprachige Grenzgebiet der Tschechoslowakei. Er beschreibt die dortigen rauen Verhältnisse ohne Umschweife und seine Reportagen fangen trotz eines politischen Einschlags den Zeitgeist und das Streben um eine soziale Sicherheit für die Ärmsten der Armen ein. Jakschs Texte sind ein einzigartiger Blick auf die sozialen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse im tschechoslowakischen Grenzland der Zwischenkriegszeit. Die Reportagen werden ergänzt durch Zeichnungen und Fotografien, die das Elend im Sudetenland noch näher bringen.
Zum Autor:
Wenzel Jaksch (1896-1966) war ein sudetendeutscher Politiker, Mitglied der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. 1938 wurde er zum letzten Vorsitzenden dieser Partei gewählt. Im Londoner Exil wurde er zum Gegner der Politik des tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš, die auf eine Vertreibung der Sudetendeutschen abzielte. Nach dem Krieg saß Jaksch für die SPD im Bundestag.
Pressestimmen zum Buch:
»Die Reportagen Wenzel Jakschs aus dem Sudetenland der 20er Jahre zeigen die unvergleichliche Armut, die hier in dieser Zeit herrschte. Und sie helfen zu verstehen, warum im Folgejahrzehnt ein so großer Teil der Deutschen der Tschechoslowakei dem Reich Hitlers zuneigten.«
- Petr Zídek, Orientace, Lidové noviny
»Das Buch „Verlorene Dörfer, verlassene Menschen“ erinnert stellenweise an Orwells Reportagenband „Der Weg nach Wigan Pier“, der die schlimmen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter in einer nordenglichen Bergarbeiterstadt dokumentiert.«
- Ondřej Bělíček, A2
»Die Reportagensammlung des deutschen sozialdemokratischen Journalisten bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben und die gesellschaftlichen Verhältnisse des deutschsprachigen Teiles des Sudetenlandes in der Zwischenkriegszeit.«
- Magazin Respekt
»Wenn Sie die ausgezeichneten Reportagen von Milena Jesenská vom Ende der 30er Jahre kennen, so sind diese Reportagen Jakschs mit diesen vergleichbar und sie sind ausgezeichnet, wenngleich ein unangenehmes Zeugnis des Elends und der Armut in der Ersten Republik.«
- Zdenka Pavelka, Knižní pól Kosmas
»Fast hundert Jahre haben die Reportagen nicht an Aussagekraft verlieren lassen.«
- Iveta Coufalová, Dějiny a současnost