Wer Max Mannheimer (* 6.2.1920 - + 23.9.2016) näher kannte, erinnert sich an einen Menschen, der seiner Herkunftsheimat zutiefst verbunden war. Er sprach fließend tschechisch, war Mitglied der Seliger-Gemeinde und fuhr jahrelang einen silbergrauen Tatra, der aus der Tschechoslowakei der Zwischenkriegszeit stammte.
2008 erhielt er den Wenzel-Jaksch-Gedächtnis-Preis. Dass er 2012 auch den Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft annahm, irritierte manche Kritiker. Mannheimer sprach sich für eine differenzierte Betrachtung der mittel- europäischen Geschichte aus, die auch das Leid der Vertriebenen sieht, zugleich appellierte er an die Sudetendeutschen, ihre Mitschuld an der NS-Herrschaft nicht hinter dem Schicksal der Vertreibung zu verstecken.
Als Vorsitzender der Dachauer Lagergemeinschaft und unermüdlicher Besucher von Schulen und Jugendgruppen wird er uns im Gedächtnis bleiben.
Peter Becher