Seliger Gemeinde Österreich

Veröffentlicht am 12.12.2020 in

Porträt: Volkmar Harwanegg

 

Volkmar Harwanegg wurde am 27. August 1944 im Sternzeichen Jungfrau in Wien geboren und ist seit September 2020 Vorsitzender der Seliger Gemeinde Österreich.

Volkmar besuchte zwischen 1950 und 1958 die Pflichtschule und absolvierte im Anschluss eine Lehre als Tischler. 1961 legte er die Gesellenprüfung ab und besuchte danach bis 1962 die kaufmännische Abendschule.

Im Dezember 1962 trat Volkmar Harwanegg in das Österreichische Postsparkassenamt (ÖPSA) ein. 1971 wurde er pragmatisiert (verbeamtet) und 1972 wechselte als Referent in die Werbe- und Presseabteilung. Er wurde 1979 zum Vorsitzenden der Personalvertretung des ÖPSA gewählt und war von 1997 bis 2005 Vorsitzender des Zentralbetriebsrats der Österreichischen Postsparkasse. 1991 wurde Volkmar zum Mitglied des Zentralausschusses beim Bundesministerium Finanzen gewählt und es erfolgte ebenso die Wahl zum Fraktionsvorsitzenden der Sozialdemokratischen Fraktion im ÖPSA.

Schon während seiner Ausbildung war Volkmar Harwanegg Jugendfunktionär in der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter. Seinen Präsenzdienst leistete er vom 2.1. bis 30.9.1964 in Villach-Seebach/Spittal/Drau ab.

Ab 1968 arbeitete er in der SPÖ Laaer Berg mit und wurde 1969 zum Obmannstellvertreter gewählt. 1970 erfolgte die Wahl zum Vorsitzenden der Jungen Generation Favoriten. 1974 stieg er zum Obmann der SPÖ Laaerberg auf, 1977 wurde er in den Bezirksvorstand der SPÖ Favoriten gewählt. Ab 1978 vertrat er die SPÖ in der Bezirksvertretung Favoriten. Am 1.1.1987 erfolgte die Bestellung zum fachkundigen Laienrichter am Arbeits- u. Sozialgericht Wien und am 1.1.1988 wurde er Mitglied der Disziplinarkommission im Bundesministerium für Finanzen. Mit 1.12.2005 ging Volkmar Harwanegg in Pension.

Seit 1.Oktober 1993 war Volkmar Abgeordneter im Wiener Landtag und Gemeinderat. Er war hier in den Ausschüssen Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und Personal des Kontrollausschusses und der Personalkommission tätig. 2010 ging er als Gemeinderat und Landtagsabgeordneter in Pension.

2014 war Volkmar Harwanegg 40 Jahre Vorsitzender der SPÖ Laaerberg. Weiterhin ist er Vorstandsmitglied des Kulturverbandes Favoriten sowie im Kuratorium Fortuna/Vorstand/Kontrolle Im Bund der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer bekleidet er die Ämter des Vorsitzenden in Favoriten, des stellvertretenden Vorsitzenden in Wien und des Mitglieds des Bundesvorstandes. Ebenso ist er Mitglied der erweiterten Bundesleitung der GÖD Pensionisten. Für seine vielfältigen Ehrenämter wurde Volkmar Harwanegg im November 1989 mit dem Silbernen Verdienstzeichen der Stadt Wien und im September 2008 mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet.

Volkmar Harwanegg ist verheiratet und Vater einer Tochter und wohnt in Wien Favoriten in einem Genossenschafts-Reihenhaus. Seine Hobbys sind Sport (Radfahren, Fußball, Skifahren, Eislaufen) sowie die Gartenarbeit und seine Münzensammlung.

Über ein besonderes Ereignis berichtet Volkmar Harwanegg selbst: Erst 2006 lernte er seinen Vater kennen, der leider schon 2012 verstarb.

Der wieder gefundene Vater

Dies ist die Geschichte einer Odyssee, die nach 60 Jahren ihr glückliches Ende fand - filmreif für die Traumfabrik Hollywood, aber unverfälschte Realität. Mehr als ein halbes Jahrhundert suchte ich meinen in den Kriegswirren verschwundenen, mir unbekannten Vater - und fand ihn schließlich in einem abgelegenen griechischen Bergdorf.

1942: Der Flächenbrand des Zweiten Weltkriege tobte auch in dem von der großdeutschen Wehrmacht besetzten Griechenland. Der junge Georgios Pitenis wurde wegen seiner sozialdemokratischen Gesinnung von den Besatzern als Zwangsarbeiter nach Österreich verschleppt. Er lernte im Zuge seines dreijährigen Aufenthalts in Wien eine Wienerin kennen und lieben - eine Folge der innigen Beziehung bin ich.

1945 kehrte Pitenis nach Griechenland zurück. In den Wirren der Nachkriegszeit fand die Familie nicht mehr zusammen, ich wuchs also ohne meinen leiblichen Vater auf. Die gerade jungen Menschen eigene Neugierde weckte bereits in den 1950er Jahren mein Interesse an meinen familiären Wurzeln. Aber alle damals unternommenen Versuche, mehr über meinen Vater zu erfahren und ihn kennenzulernen, schlugen fehl, schienen auch keine Aussicht auf Klärung zu finden.

Bis zum 2. Juli 1995, als ich nach dem Tod meiner Mutter in ihrem Nachlass ein altes, vergilbtes Kuvert ohne Inhalt mit dem Absender „Georg Mil. Pitenis, Kosani, Griechenland" fand. Die intensive Suche im Nachlass nach weiteten Lebenszeichen meines Vaters brachte aber vorerst kein Ergebnis. Herr Pitenis schien wie vom Erdboden verschluckt. Ich hatte mich dann an das Wiener Stadt- und Landesarchiv gewandt; nach eingehenden Recherchen wurde dieses des ehemaligen Zwangsarbeiters Pitenis prompt in Form eines Meldekarteiblatts fündig. Via Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - dort fand man seinen Namen als ins Außenlager des KZ Mauthausen in Wien 20 abgestellt - und dann vor allem der griechischen Botschaft gelang es nach vielen weiteren Jahren zu guter Letzt, den Gesuchten ausfindig zu machen. Dieser lebte noch hochbetagt in Thessaloniki und zog sich alljährlich während der oft unerträglich heißen Sommertage in die kühlere Region des nördlich der Großstadt gelegenen Bergdorfs Samarina-Grevenon zurück.

Ich erhielt die lang erhoffte Botschaft telefonisch Ende Juli 2006 - just während meines Ferienaufenthalts auf der griechischen Insel Korfu. Mein Vater war schon informiert und übermittelte die Zusage, dass ich so rasch wie möglich kommen solle. Klar, dass mich auf Korfu nichts mehr hielt, ich musste einfach nach sechzig Jahren meinen leiblichen Vater kennenlernen. Nach einer langwierigen stundenlangen Reise mit dem Fährschiff, dann mit dem Taxi oftmals über staubige, holprige Straßen und Feldwege konnte ich schließlich in knapp 2.000 Metern Höhe meinen Vater in die Arme schließen. Auch lernte ich meine Verwandten kennen, und das ganze Dorf begrüßte die erste Begegnung eines 62-jährigen mit seinem 87-jährigen Vater.

Anders als in Filmdrehbüchern wurde nach diesem Happy End nicht gleich abgeblendet. Ich habe meinen Vater nach Wien eingeladen, in die Stadt, mit der dieser Leid, aber auch die Liebe verband. Leider verstarb mein Vater 2012 – aber diese sechs Jahre inniger Verbindung wogen fast die verlorene Zeit auf.

 

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