Ernst und Gisela Paul-Stiftung

Veröffentlicht am 26.04.2022 in Allgemein

Die Ernst-und-Gisela-Paul-Stiftung, vertreten durch die Stiftungsvorsitzenden Hans Tomani und Rainer Pasta, erinnert anlässlich seines 125. Geburtstages an ihren Stifter Ernst Paul.

 

Ab 1950 war Paul Mitglied des Bundesvorstandes und nach dem Tode Wenzel Jakschs bis 1971 Bundesvorsitzender der Seliger-Gemeinde und Leiter des Seliger-Archivs. Aus seinem Nachlass wurde die Ernst-und-Gisela-Paul-Stiftung gegründet, die seit 1979 Veröffentlichungen zur Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung, Erhalt und Verbreitung des Kultur- und Ideenguts der sudetendeutschen Arbeiterbewegung sowie Forschungsarbeiten über die sudetendeutsche Arbeiterbewegung finanziell unterstützt.

Geboren am 27. April 1897 in Steinsdorf bei Bodenbach machte Ernst Paul eine Schriftsetzerlehre, die er 1915 abschloss. Bereits 1912 tritt er dem Verband der jugendlichen Arbeiter Österreichs bei. Im Ersten Weltkrieg wird er im Oktober 1915 eingezogen und kämpfte ab 1916 an der italienischen Front, in Galizien und der Bukowina. Seit ihrer Gründung 1919 ist Paul dann Mitglied der DSAP, besuchte die Parteischule in Bodenbach und arbeitete im Stab um Josef Seliger. 1920 lebte er in Teplitz-Schönau und traf dort schon auf Wenzel Jaksch, der für die Partei da auch wirkte. 1922 heiratete er Gisela Paul, geborene Hübner (1898-1987), die Ehe bleibt kinderlos. Ihr Vermögen wird der Grundstock der Ernst- und Gisela-Paul-Stiftung der Seliger-Gemeinde

Seit der Neugründung des Jugendverbandes der DSAP im Dezember 1920 war Paul bis 1926 der Vorsitzende, von 1923 bis 1932 im Vorstand der Sozialistischen Jugend-Internationale (mit Erich Ollenhauer, der für die SPD darin vertreten ist). Gründet 1926 die „Republikanische Wehr“ eine Selbstschutzorganisation gegen die Bedrohung durch die Nationalsozialisten. Nach dem Münchner Abkommen 1938 flieht er nach Schweden und hilft vielen sudetendeutschen Sozialdemokraten in sichere Exilländer, organisiert in Stockholm eine „Kleine Internationale“, sein ehrenamtlicher Sekretär war Willy Brandt.

Nach dem Krieg siedelt er sich in Esslingen an, wird ein wichtiger SPD-Politiker. Von 1949 bis 1950 war er Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung Mannheim/ Stuttgart, 1949 - 1969 Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Parlament war er unter anderem wehrpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Bei den Beratungen zur Aufstellung der Bundeswehr sprach sich Paul für die Schaffung des Amtes des Wehrbeauftragten nach dem Vorbild des schwedischen Militie-Ombudsmannes aus und konnte sich mit dieser Forderung schließlich auch durchsetzen. Ebenso mit seinen Ideen zur Bonn-Kopenhagener Erklärung von 1955 zur Regelung der dänisch-deutschen Minderheitenfragen. Von 1956-1967 war er Mitglied der beratenden Versammlung des Europarates, in der er 1958 bis 1966 den Ausschuss für Bevölkerung und Flüchtlinge leitete.

Ernst Paul verstirbt 1978 während einer Urlaubsreise in Österreich.

Der Lebensweg des sudetendeutschen Sozialdemokraten Ernst Paul ist nun Teil der Ausstellung „Böhmen liegt nicht am Meer".

In der Abendschule der Seliger-Gemeinde vom 4.5. ging es ebenfalls um Ernst Paul - hierzu gibt es einen Audio-Mitschnitt

 

 

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