Ausstellung "Böhmen liegt nicht am Meer"

Veröffentlicht am 07.04.2022 in Allgemein

Zur Eröffnung der Ausstellung im Egerland-Kulturhaus hieß Herbert Schmid von der Seliger-Gemeinde den Bundestagsabgeordneten Jörg Nürnberger (SPD), Bürgermeisterin Christine Eisa, die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Anette Karl und Klaus Adelt, Albrecht Schläger, Petra Ernstberger sowie Vertreter der Seliger-Gemeinde willkommen.

 

Lebenswege überzeugter Demokraten

Sudetendeutsche Sozialdemokraten Thema einer Ausstellung im Egerland-Kulturhaus

Es sind zwölf Geschichten, in denen politisch aktive Menschen ihre alte Heimat verlassen mussten und eine neue suchten und fanden, die in der Ausstellung „Böhmen liegt nicht am Meer“ anlässlich der Hauptversammlung der Seliger-Gemeinde in Marktredwitz seit Sonntag vorgestellt werden. Geschichten über Flucht und Vertreibung, die durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine neue Aktualität erfahren.

Zwölf Rollups zeigen in Kürze die Lebensläufe Sudetendeutscher Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Per QR-Code kann sich der Besucher in die Lebensgeschichte eines jeden vertiefen, sich in die damalige Zeit versetzen, aber auch ihre Ankunft in der neuen politischen Heimat verfolgen.

12 Beispiele

Ein Beispiel ist Volkmar Gabert, der nach dem Krieg lange Zeit die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei in Bayern maßgeblich mitbestimmte. Aus Teplitz, nach der Einverleibung Böhmens durch die Nazis zunächst nach England geflohen, kam er nach dem Krieg nach Bayern und engagierte sich in der SPD. Als Juso-Landesvorsitzender zog er in den bayerischen Landtag ein, dem er von 1950 bis 1963 angehörte. Er wurde zum Landesvorsitzenden gewählt und war bis zu seinem Tod Vorsitzender der Seliger-Gemeinde.

Ein weiteres Beispiel ist Adolf Hasenöhrl (1911 bis 1989). Der gebürtige Böhmerwäldler wurde 1938 wegen seiner politischen Tätigkeit verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Nach dem Krieg siedelte er sich in Baden-Württemberg an und wurde dort in den Landtag gewählt. Ein weiteres Plakat zeigt die Zeitzeugin Olga Sippl, die heute 102 Jahre alt ist und Ehrenvorsitzende der Seliger-Gemeinde ist. Sie gelangte nach dem Krieg in einem Antifa-Transport von Böhmen nach Bayern.

Kampf für Werte

Bürgermeisterin Christine Eisa zollte den Sudetendeutscher Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ihren Respekt: „Auch sie mussten immer wieder aufs Neue für ihre Werte kämpfen. Eine Geschichte, die nahtlos an die Gegenwart mit den Kämpfen in der Ukraine anknüpft.“

Herbert Schmid erläuterte den Titel der Ausstellung „Böhmen liegt nicht am Meer“. Wie das Meer keine festen Grenzen kenne, so hätten die deutschen Sozialdemokraten aus Böhmen und Mähren auf ihren grenzüberschreitenden Wegen über Europa hinaus eine neue Heimat gesucht. Er bedankte sich bei der böhmischen Stadt Chodov (Chodau), die grenzüberschreitend Fotos und Nachweise aus ihrem Archiv zu der Ausstellung beiträgt.

Die Ausstellung, fuhr Schmid fort, eigne sich auch besonders für Schulklassen und sei bis 24. April geöffnet.

 

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