Mitgliederversammlung und Neuwahlen

Veröffentlicht am 08.08.2021 in Allgemein

Die neugewählte Vorstandschaft um Vorsitzende Rita Hagl-Kehl, MdB (Mitte) und ihrem Stellvertreter Dennis Schötz 4.v.re.): Kassiererin Karin Hagendorn (3.vli.), Schriftführer Rainer Pasta (re), den Revisoren Irene Ilgmeier (2.re.) und Christian Enders (2.li) sowie den Beisitzern Barbara Kasberger (li), Walter Annuß (4.v.li.), Erwin Hadwiger (5.re.) und Joachim Mosler (3.v.re.). Zwei Beisitzer wurden in Abwesenheit bestätigt: Dr. Bastian Vergnon und František Řezáč aus Böhmen.

 

70 Jahre Seliger-Gemeinde

Mitgliederversammlung und Neuwahlen bei der Regionalgruppe Niederbayer/Oberpfalz

Nachdem die Neuwahlen 2020 wegen den Corona-Auflagen ausfallen mussten, trafen sich die Mitglieder der Seliger-Gemeinde Regionalgruppe Niederbayer/Oberpfalz am Samstag im Landshuter Hof in Straubing. Neben den obligatorischen Rück- und Ausblicken sowie der nötigen Neuwahl der Vorstandschaft drehte sich die inhaltliche Auseinandersetzung um das Jubiläum „70 Jahre Seliger-Gemeinde“ das in diesem Jahr begangen wird. Mit Dennis Schötz, u.a Bundestagskandidat der SPD im Wahlkreis Straubing-Bogen, konnte ein junger, engagierter Viechtacher für den stellvertretenden Regionalgruppen Vorsitz gefunden werden.

Die 2016 gegründete Regionalgruppe Niederbayer/Oberpfalz der Seliger-Gemeinde, die die ehemaligen Ortsgruppen Passau, Straubing und Regensburg, sowie die Einzelmitglieder in Niederbayern und dem südlichen Teil der Oberpfalz repräsentiert, ist für ihre stabile Vorstandschaft bekannt. Leider musste der stellvertretende Vorsitzende nach dem plötzlichen Ableben von Manfred Herbinger aus Thurmansbang im vergangenen Jahr neu gefunden werden. Spontan erklärte sich der eingeladene Grußwortredner Dennis Schötz, er stellte sich der Gruppe als SPD-Bundestagskandidat vor, bereit, bereit, sich um das Amt zu bewerben. Schötz war erst kurz vorher der Seliger-Gemeinde beigetreten, weil er die Problematik der Heimatvertriebenen aus den Geschichten seiner (Ur-)Oma, die aus Ostpreußen stammte, und durch die vielen Heimatvertrieben in seiner Heimatstadt Viechtach kannte. Der 27jährige Schötz ist langjähriges Mitglied des SPD-Ortsvereins Viechtach und wurde 2016 zum stellvertretenden Vorsitzenden des SPD-Unterbezirks Regen gewählt. Seit Mai 2020 vertritt er die Bürgerinnen und Bürger im Viechtacher Stadtrat. „Es ist mir eine große Ehre und zeitgleich auch ein Ansporn, die Heimatvertriebenen in meiner Heimatstadt und in den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz zu vertreten“, so Dennis Schötz. Als Kulturbeauftragter der Stadt Viechtach und Mitglied des Kulturausschusses hat der aktive Kommunalpolitiker schon vielfältig mit dem kulturellen Leben der Sudetendeutschen im Grenzraum zu tun. Nun wird er sein Augenmerk verstärkt auf die Geschichte der sudetendeutschen Sozialdemokraten richten und in diesem Sinne die deutsch-tschechische Zukunft gestalten.

Spurensuche

Rita Hagl-Kehl berichtete über die Tätigkeiten der Regionalgruppe in den vergangenen drei Jahren und unterstich die Bedeutung der Seliger-Gemeinde im bayerisch-tschechischen Grenzraum. Hier habe die Gruppe vor allem durch die „Spurensuche“ nach den sozialdemokratischen Sudetendeutschen in Winterberg 2018 viele Wissenslücken geschlossen und historischen Zusammenhänge für Deutsche und Tschechen aufbereitet. Die für 2019 geplante Aktion im Bereich Eleonorenhain (Lenora)/Wallern (Volary) musste wegen der Grenzschließung zu Tschechien abgesagt und auch 2020 verschoben werden. „Hier ploppten plötzlich Erinnerungen an den Eisernen Vorhang auf, als die Grenzen undurchdringlich und mit bewaffneten Kräften gesichert wurden“, erklärte Hagl-Kehl, die aus dem Raum Freyung/Mauth stammt. Schriftführer Rainer Pasta stellte anschließend die nun für den Oktober geplante „Spurensuche“ im Detail vor. Rita Hagl-Kehl berichtete weiter, dass sie Ende August die Pragreise des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in ihrer Funktion als Entsandte der SPD-Bundestagsfraktion im Sudetendeutschen Rat, Mitglied im Verwaltungsrat des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und als Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung begleiten darf.

70 Jahre Seliger-Gemeinde

Die Seliger-Gemeinde wurde am 4. Juni 1951 gegründet. Sie nannte sich nach dem 1. Vorsitzenden der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP) in der 1. Tschechoslowakischen Republik, Josef Seliger. Sie zählt zu den sozialdemokratischen Traditionsverbänden, die die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft für ebenso unerlässlich halten wie die Förderung der deutsch-tschechischen Beziehungen und die Festigung der Europäischen Union. „Die Seliger-Gemeinde ist seit ihrer Gründung eine Brücke zwischen den Menschen diesseits und jenseits der deutsch-tschechischen Grenze. Sie wird auch in Zukunft durch ihre Aktivitäten den deutsch-tschechischen Dialog stärken und eine Plattform für Gespräche und Diskussionen bieten, die einer friedlichen, demokratischen und nachhaltigen Zukunft Europas dienen. Die Seliger-Gemeinde nutzt für den Dialog mit Tschechien seit Jahren verschiedenste Instrumente und Organisationsformen, die sich im Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre bewährt haben“, so Hagl-Kehl in ihren Ausführungen.

Deutsch-Tschechische Zukunftsthemen

Der unterschiedliche Umgang mit Flüchtlingen und Migranten in den Staaten der EU, insbesondere in Deutschland und Tschechien, stelle eine besondere Herausforderung dar. „Die Seliger-Gemeinde plädiert aus eigener Erfahrung für einen sensiblen Umgang mit dem Schicksal von Flucht, Verfolgung und Vertreibung und für die Unterstützung von Migranten und Schutzsuchenden in der Gegenwart“, erklärte Hagl-Kehl weiter.

Die Seliger-Gemeinde sei sich bewusst, dass aktuelle Entwicklungen wie der Klimawandel, die Globalisierung, die Digitalisierung und die demographische Veränderung der Gesellschaft zu den großen Herausforderungen der Gegenwart zählten. „Nach politischen Lösungen zu suchen, welche die sozialen und demokratischen Errungenschaften der Vergangenheit bewahren und weiterentwickeln, ist eine Aufgabe, der wir uns stellen müssen“, schloss Rita Hagl-Kehl ihre Jubiläumsansprache.

 

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