Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis 2023

Veröffentlicht am 03.07.2023 in Allgemein

Der Landesvorsitzender des BdV Bayern und stellvertretende Bundesvorsitzende Christian Knauer überreicht Volkmar Halbleib die Silberne Ehrennadel des BdV und eine von BdV-Präsident Bernd Fabritius unterzeichnete Würdigung für Halbleibs hohen persönlichen Einsatz, seine Empathie und sein Vertrauen. (Foto: Ch. Reppe)

 

„Niemals Mauern, sondern nur Brücken“

15. Empfang für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler der BayernSPD-Landtagsfraktion –  Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis - Silberne Ehrennadel des BdV für Volkmar Halbleib – und: Olga Sippl bat ums Wort

Der Empfang für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler der BayernSPD-Landtagsfraktion im Plenarsaal des Maximilianeums, der unter dem Motto "Niemals Mauern, sondern nur Brücken", einem Zitat von Papst Franziskus, stand, begann mit einem Stück von Wolfgang Amadeus Mozart, vorgetragen vom Ukrainischen Streichquartett der Ukrainischen Freien Universität München.

Volkmar Halbleib, Vertriebenenpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, begrüßte eine Reihe von Ehrengästen und Vertreter unterschiedlichster Landsmannschaften und Vertriebenen-Organisationen. Erstmals 2008, auf Betreiben seiner Vorgängerin als Vertriebenenpolitische Sprecherin, Christa Naaß, wurde ein Empfang für Heimatvertriebene und Spätaussiedler organisiert. 2008 war zwar Landtagswahlkampf und somit immer eine gute Gelegenheit, besondere Gruppen anzusprechen, doch mittlerweile wurde der Empfang 15 Mal hintereinander (außer mit einer Corona-Unterbrechung) abgehalten und zählt nunmehr zu den traditionsreichsten Veranstaltungen im Bayerischen Landtag, wie Volkmar Halbleib zu berichten wusste.

Volkmar Halbleib erklärte: „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger sind wahre Vorbilder. Sie bauen Brücken statt Mauern, schaffen Raum für Begegnung und bewahren Geschichte. Dabei dürfen wir sie nicht allein lassen". Der Redner erinnerte aber auch an den „dunklen Schatten“ der seit Februar 2022 über Europa liegt: den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Dies sei ein „völkischer Krieg“, der die größte Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst habe, so Halbleib. Rund eine Million Menschen seien deshalb nach Deutschland gekommen- ihnen gelte unsere Solidarität – und den Menschen die sie freundschaftlich aufgenommen und seither unterstützt haben – unser Dank, so der Vertriebenenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion weiter. Umso mehr freue es ihn, erklärte Halbleib, dass heute die Ukrainische Freie Universität München von der Seliger-Gemeinde mit dem Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis ausgezeichnet werde. Gleich zu Beginn des russischen Angriffskrieges hat die Universität das Studienangebot für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer ausgebaut und hilft seitdem unermüdlichden geflüchteten Studierenden.

Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis

Christa Naaß, Co-Bundesvorsitzende der Seliger-Gemeinde und Vorsitzende der Jury des Wenzel-Jaksch-Preises, erinnerte in ihrer Begrüßung daran, dass der Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis in Erinnerung an den letzten Vorsitzenden der DSAP und ersten Vorsitzenden der Seliger-Gemeinde, erstmals 1968 und nunmehr zum 55ten Mal verliehen werde. „Der Wenzel Jaksch-Preis ist dieses Mal mit einer besonderen politischen Botschaft verbunden“, so Naaß. „Das Eintreten für Frieden und Freiheit, für Völkerverständigung sowie für Menschen- und Minderheitenrechte bewog die Jury dazu, den Preis 2023 zu teilen und an die die Ukrainische Freie Universität München, die als Symbol der Freiheit anzusehen ist, als Zeichen unserer Wertschätzung zu verleihen. Als weiteren Preisträger nannte Naaß den ehemaligen Bundesvorsitzenden der Seliger-Gemeinde Dr. Helmut Eikam.

Brückenbauer-Preis

Die SPD-Landtagsfraktion überreicht seit 15 Jahren beim Empfang für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler ihren „Brückenbauer-Preis“. Neben der Ukrainischen Freien Universität München und Dr. Helmut Eikam erhielten heuer die „Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald e.V.“ für ihr Engagement für den Erinnerungsort „Badehaus“ in Wolfratshausen sowie Bernhard Fackelmann, Vorsitzender des Kulturwerks der Banater Schwaben, für sein Lebenswerk die Auszeichnung.

Hoher persönlicher Einsatz, Empathie und Vertrauen

Eine Überraschung und besondere Auszeichnung hatte der Landesvorsitzender des BdV Bayern und stellvertretende Bundesvorsitzende Christian Knauer für Volkmar Halbleib dabei. Er überreichte die Silberne Ehrennadel des BdV und eine von BdV-Präsident Bernd Fabritius unterzeichnete Würdigung für Halbleibs hohen persönlichen Einsatz, seine Empathie und sein Vertrauen. Das Verhältnis zwischen SPD und dem Bund der Vertriebenen war seit der Ostpolitik schwierig und mit Spannungen verbunden. Seine Vorgängerin in der Vertriebenenpolitik, Christa Naaß, und Volkmar Halbleib haben das Verhältnis entkrampft und in den letzten Jahren ist eine offene und von wechselseitigem Respekt getragene Zusammenarbeit gewachsen, die bei parlamentarischen Gesprächen und Begegnungen gepflegt wird. Knauer ist es auch, der in den letzten Jahren das Schlusswort zu dieser bemerkenswerten Veranstaltung spricht: „Als ich vor 25 Jahren zusammen mit Hildegard Kronawitter und Albrecht Schläger frisch im Landtag angefangen hatte, hätte wohl keiner von uns gedacht, dass ein CSUler bei einer solchen Veranstaltung das Schlusswort spricht und sich alle darüber freuen!“ Knauer zeigte sich sehr erfreut über die diesjährigen Preisträger, zu denen er seine persönlichen Verbindungen darstellte. Er erinnerte auch daran, dass vor 15 Jahren schon der Verdacht einer, dem Wahlkampf geschuldeten „Eintagsfliege“ im Raum stand, als die SPD diesen Empfang erstmals abhielt. Knauer würdigte, wie in den vergangenen Jahren den Einsatz und die Kontinuität der SPD, „denn es gibt keine Fraktion im Bayerischen Landtag, die durchgehend 15 Jahre einen Empfang für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler abhält!“

Olga Sippl (102) bat ums Wort

Bevor das Ukrainische Streichquartett mit „Souvenir d´Ukraine“ von E. Ferrari schloss, bat die Ehrenvorsitzende Olga Sippl (Jahrgang 1920) ums Wort. „Es geht nicht um eine Wahlveranstaltung, es geht um eine Verpflichtung, die die SPD der ganzen Vertriebenenbewegung schuldet!“ Olga Sippl dankte allen, die, wie Albrecht Schläger und Helmut Eikam, bereit waren, nach dem Tod von Volkmar Gabert (2003) und trotz eigener beruflicher Anforderungen, die Seliger-Gemeinde in seinem Sinn weiterzuführen. Olga Sippl, selbst Gründungsmitglied der Seliger-Gemeinde (1951) und mittlerweile seit 87 Jahren SPD-Mitglied, sieht das Vermächtnis von Volkmar Gabert, dass er ihr am Sterbebett hinterließ, bis heute erfüllt: „Bitte lass mir die Seliger-Gemeinde nicht im Stich“.  - Einen Ausschitt von Olgas Rede präsentieren wir auf unseren YOUTUBE-Kanal!

 

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