Zuschuss für 100-Jahr-Feier und Sozialreportagen von Leopold Pölzl

Veröffentlicht am 03.07.2019 in

Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds fördert Projekte der Seliger-Gemeinde

 

Berlin, 28. Juni 2019: Am 17. und 18. Juni 2019 tagte zum zweiten Mal in diesem Jahr der Verwaltungsrat des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in Prag. Das Gremium entschied über die finanzielle Bezuschussung von Projekten, die die bilaterale Ver-bundenheit von Deutschland und Tschechien fördern. Für das dritte Jahresquartal wurden Fördermittel in Höhe von 843.000 Euro für weitere 159 deutsch-tschechische Projektinitiativen bewilligt. Die SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl ist Mitglied im Verwaltungsrat und konnte finanzielle Unterstützung für Projekte erreichen, die von der Seliger-Gemeinde eingereicht worden waren.


 

Die Seliger-Gemeinde e.V. kann sich freuen: Sie wird vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds bei der Organisation einer Veranstaltung im September 2019 aus Anlass der Gründung der DSAP (Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei) vor 100 Jahren in Teplice finanziell unterstützt. Je 25 Personen aus Deutschland und Tschechien werden daran teilnehmen. Die Veranstaltung würdigt den Beitrag der Bewegung in den letzten 100 Jahren seit Gründung der Partei und beschreibt zugleich, wie das historische Vermächtnis – insbesondere die konstruktive Haltung der deutschen Sozialdemokratie zur ersten Tschechoslowakischen Republik – eine Perspektive für die Gegenwart darstellen kann. Geplant sind ein öffentlicher Vortrag und eine Vorführung von Originalfilmen aus den 1930er Jahren zur Geschichte der DSAP sowie ein thematischer Spaziergang zu Erinnerungsorten der deutschen Sozialdemokratie in Teplice. Daneben wird es eine Festveranstaltung geben, an der Rednerinnen und Redner teilnehmen, die sich mit der deutsch-tschechischen Partnerschaft und speziell mit der bilateralen sozialdemokratischen Geschichte und Politik beschäftigen.

 

Ebenso wurde der Antrag der Seliger Gemeinde e.V. einer zweisprachigen Herausgabe der Sozialreportagen von Leopold Pölzl bewilligt. „Leopold Pölzl – Die im Dunkeln leben“ behandelt die soziale Problematik der deutschsprachigen Bevölkerung in der Stadt und Region Ústi nad Labem (dt. Aussig) zu der Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Leopold Pötzl war Mitglied der deutschen Arbeiterbewegung und der DSAP in der Tschechoslowakischen Republik. Die Partei brachte sich aktiv in Fragen der sozialen Gerechtigkeit ein, zugleich spielte sie eine fundamentale Rolle im Widerstand gegen den deutschen Nationalsozialismus. Wichtig hierbei waren der sozialdemokratische Journalismus und die Gattung der Sozialreportage, wie sie auch von Leopold Pölzl seit Ende der 1920er Jahre veröffentlicht wurde. Seine Texte liefern einen sehr detaillierten Blick auf die großen sozialen Probleme im deutschsprachigen Grenzgebiet der Zwischenkriegszeit. Leopold Pötzl war ein wichtiger Vertreter der deutschen Sozialdemokratie in der Tschechoslowakei, der sich nicht nur für soziale Gerechtigkeit, sondern auch für die demokratischen Grundwerte einsetzte und dies mit dem eigenen Leben bezahlten musste.

 

„Wieder einmal unterstützt der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds Projekte aus meiner Heimat, die einen lebendigen deutsch-tschechischen Austausch verkörpern. Auch die Seliger-Gemeinde ist ein wichtiger Bestandteil der bilateralen geschichtlichen Verknüpfung unserer Länder. Die Förderung ihrer Projekte macht mich als Vorsitzende der Seliger-Gemeinde Niederbayern-Oberpfalz sehr froh, aber auch als Geschichtslehrerin. Denn in der aktuellen Zeit ist es wichtig, Geschichte präsent zu haben, auch die über Bundesgrenzen hinaus. Geschichte dient dazu, sich im Hier und Heute über Vergangenes auszutauschen, Gelebtes in Erinnerung zu bewahren und Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen. Herzlichen Dank an die Seliger-Gemeinde, die sich für diese Länderfreundschaft einsetzt“, erklärt Rita Hagl-Kehl.

 

Hintergrund:

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hilft, Brücken zu bauen zwischen Deutschen und Tschechen. Er fördert gezielt Projekte, die Menschen beider Länder zusammenführen und Einblicke in die Lebenswelten, die gemeinsame Kultur und Geschichte ermöglichen und vertiefen. Seit 1998 hat der Zukunftsfonds insgesamt über 60 Millionen Euro für rund 11.000 Projekte zur Verfügung gestellt. Weitere Infos finden Sie unter: http://www.fondbudoucnosti.cz/de/

 

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