Seliger-Gemeinde-Mitglied Erwin Hadwiger forscht zu den Todesmärschen

Veröffentlicht am 16.04.2018 in

Mitte April 2018  wurden in Schwaighausen zwei Mahnmale aufgestellt

Seit der Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte aus Oppersdorf in Rente ist, kann er die Themen aufgreifen, die ihm unter den Nägeln brennen. Der Todesmarsch von Hersbruck nach Dachau durch seine Heimatgemeinde Lappersdorf wollte Hadwiger nicht ausklammern.

 

Seit Jahren ist der Historiker schon am Thema dran und hat den Verlauf der Todesmärsche auf dem Lappersdorfer Gebiet rekonstruiert, was nicht einfach war, denn jahrzehntelang haben die Zeitzeugen geschwiegen. Hadwiger ist sich sicher, dass auch die eigene Scham etliche so lange davon abgehalten hat, über ihre Erlebnisse zu sprechen: Es ist die Scham, den KZ-Häftlingen aus Angst vor der Waffen-SS nicht geholfen zu haben. Hadwiger kann diese Reaktion verstehen. „Nicht verständlich wäre es aber, wenn wir in der Kinder- und Enkelgeneration weiter darüber schweigen“, sagt er. Wir müssten alles dafür tun, damit die jüngeren Generationen ein Bewusstsein für die Situation im Krieg und in der Zeit danach entwickelt.

Durch Zufall stieß er auf die entscheidende Literatur. Janusz Krasinski „Der Karren“ ist eine 1966 im Suhrkamp-Verlag erschienene Erzählung eines Überlebenden, der auf ebendiesem „Elendsmarsch“ 200 Kilometer weit die Verpflegung der SS-Offiziere zog. Und im christlichen Brunnenverlag stieß er auf das Bekenntnisbuch von Hans-Friedrich Lenz mit dem Titel „Sagen Sie Herr Pfarrer, wie kommen Sie zur SS?“

Auch die fast 90-Jährige Maria Schönsteiner, Bauerstochter aus einem Einödhof in Unterkaulhausen hat viele Jahre nur wenig von dem erzählt, was sie im Krieg erlebt hat. Als Erwin Hardwiger begann, zu den Todesmärschen zu forschen, hat sie für ihn ihre Geschichte aufgeschrieben - handschriftlich, auf fünf weißen Blättern Papier: Maria Schönsteiner hörte Mitte April 1945, dass ganz in der Nähe, in Schwaighausen, mitten im Dorf mehrere hundert ausgemergelte Männer lagern, scharf bewacht von der Waffen-SS. Wenig später musste sie mit ansehen, wie ein SS-Mann einen Häftling erschlug. Und dann musste die damals 14-Jährige nur 20 Meter neben einem SS-Mann warten, der gerade mehrere Leichen im Wald verscharrte.

Mitte April 2018  wurden nun, nicht zuletzt durch die langjährige und mühsame Arbeit von Erwin Hadwiger, in Schwaighausen zwei Mahnmale aufgestellt, die an die Todesmärsche erinnern sollen. Eines steht am Eingang des Schwaighauser Forsts nahe der Abzweigung der Straße Richtung Pielenhofen , ein zweites steht direkt in Schwaighausen.

 

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