Grußworte zur Gründungsversammlung am 19.11. 2016

Veröffentlicht am 20.11.2016 in

 „Kein ´alter Käse´ sondern ein Fundament auf dem Zukunft gebaut werden kann“

Alle Grußwortredner freuten sich über die Initiative zur Neugründung der Seliger-Gemeinde-Regionalgruppe und sagten ihre Unterstützung zu.

Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl, Sie stellte klar, dass die Freiheit und Rechtstaatlichkeit nicht mehr selbstverständlich sei und die Seliger-Gemeinde eine stabile Wertegemeinschaft in einem stürmischen Europa darstelle. Sie habe die Grenzöffnung und die ersten Kontakte zu den tschechischen Nachbarn persönlich miterlebt und als Historikerin die gemeinsame Geschichte studiert. Hagl-Kehl erinnerte an die vielen verwandtschaftlichen Beziehungen im Grenzgebiet zwischen Deutschen und Tschechen, die weit über in die Vergangenheit zurückreichten, aber auch neu entstanden seien. Hagl-Kehl hatte aber auch mahnende Worte an die Adresse der osteuropäische Staaten: „Die EU ist nicht nur eine Wirtschafts- sondern vor allem eine Wertegemeinschaft“. Als Mitglied im Sudetendeutschen Rat stellte sie die Seliger-Gemeinde ist Musterbeispiel der Versöhnung und Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen dar.

 

Landtagsabgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer, „durch und durch Niederbayerin“ aber auch Mitglied der Seliger-Gemeinde, erklärte ihre Verbundenheit und berichtete über persönliche Kindheits-Erlebnisse im Zusammenhang von Flucht und Vertreibung und der Ausgrenzung der Flüchtlinge, die sie am Beispiel ihrer Freundin mit schlesischer Herkunft erlebt habe. „Die Seliger-Gemeinde ist bei weitem kein „alter Käse“ sondern ein Fundament auf dem Zukunft gebaut werden kann“, zeigte sich die Abgeordnete überzeugt.

 

Reinhold Perlak MdL a.D. aus Straubing ist ebenfalls Mitglied der Seliger-Gemeinde. Auch er erinnerte an seine eigene „Flüchtlingsgeschichte“ als Karpaten-Deutscher  und die viele Resantiments gegenüber den Flüchtlingen in der Nachkriegszeit.

 

 

 

 

Dr. Olaf Sommerfeld, SPD-Stadtverbandsvorsitzender in Straubing, gestand, als gebürtiger Norddeutscher wenig in der bayerisch-tschechischen Historie zu Hause zu sein. Er musste erst einmal googlen, was es mit der Seliger-Gemeinde auf sich hat. „Was ich fand war überzeugend und vor allem die aktuelle Europa-Proklamation ist etwas, was ich sofort unterschreiben kann“, so Sommerfeld, denn Europa sei der Garant für 70 Jahre Frieden und das gelte es gegen wachsenden Nationalismus zu verteidigen. Sommerfeld stellte aber auch den Bezug zu Straubing her und verwies auf die enge Zusammenarbeit der Sozialdemokraten aus Straubing mit den GenossInnen in Tschechien während der NS-Tyrannei vor der Besetzung der Rest-Tschechoslowakei durch Hitler. Die sudetendeutschen Sozialdemokraten boten den Emigranten aus Bayern trotz Wirtschaftskrise eine neue Heimat und unterstützen den Widerstand vor Ort. „Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass wir nie wieder unsere Schriften und Zeitungen unter Fahrradsätteln verstecken müssen“, so Sommerfeld mit Verweis auf ein Gerichtsverfahren gegen 11 Straubinger wegen Widerstand gegen das NS-Regime.

 

SPD-Kreisvorsitzender Martin Kreutz erinnert sich an die positiven Eindrücke der Wanderausstellung „Von der DSAP zur Seliger-Gemeinde“, bei der er erstmals mit der Seliger-Gemeinde Kontakt hatte und freute sich über die enge Verzahnung des AK Labertal zur neuen Regionalgruppe.

 

 

 

Martin Panten, stellvertretender Bundesvorsitzender der Ackermann-Gemeinde und Mitglied des vertriebenenpolitischen Beirats der SPD-Landtagsfraktion gratulierte der Seliger-Gemeinde zum 65. Geburtstag und erinnerte an die Gründung am 11.11. 1951. Er sehe die Seliger-Gemeinde und die Ackermann-Gmeinde als „Schwestern, die Seite an Seite arbeiteten und einer gemeinsamen Gesinnungsgenossenschaft angehörten“. Man sei weder rückwärtsgewandt noch traditionalistisch und es gebe viele Gründe die Seliger-Gemeinde zu unterstützen, auch wenn man selber keinen biographischen Bezug hätte. Panten erinnerte an viele Familien- und Freundschaftsbeziehungen zu den tschechischen Nachbarn und das gemeinsame Interesse, Europa zu gestalten. „Für viele Menschen ist Prag noch immer `weit entfernt`,  wobei es nach Rom oder Paris nur ein Katzensprung sei. Panten mahnte an, mehr mit den tschechischen Nachbarn zu sprechen, als über sie – insbesondere in der aktuellen Flüchtlingspolitik oder im Zusammenhang mit den Benes-Dekreten. Panten berichtete auch über die Pläne zur gemeinsamen Jugendarbeit zwischen den beiden Gesinnungsgemeinschaften.

 

Am Ende der Grußwortreihe  beklagte der Jugendbeauftragte der Seliger-Gemeinde, Jason Wirth (13), das geringe Wissen seiner Generation in Bezug auf geschichtliche Dingen, vor allem in Bezug auf die Seliger-Gemeinde. Er wünschte sich einen intensiven Dialog mit den Jugendlichen, um die eigenen Werte weiterzugeben. Er strebt an, eine Vernetzung der Jugendverbände der Sudetendeutschen Jugend, der Deutschen Jugend des Ostens/Europas oder der Jugendorganisation der Ackermann-Gemeinde herzustellen.

 

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