Bundesversammlung 2022

Veröffentlicht am 06.11.2022 in Allgemein

Ein Geschenkkorb für den scheidenden Bundesvorsitzenden Dr. Helmut Eikam (Mitte) - überreicht von (v.l.) Matthias Dornhuber, stellv. Landesvorsitzender der BayernSPD, der neuen Bundesvorsitzenden Christa Naaß, der amtierenden Bundesvorsitzenden Helena Päßler und Laudator Libur Rouček (Foto: Christine Roth)

 

Wechsel der Bundesspitze: Christa Naaß folgt auf Dr. Helmut Eikam

Respekt statt Revanchismus – Beitragserhöhung von 10 auf 15 Euro beschlossen

Anlässlich des Jahresseminars vom 28. bis 30. Oktober im evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad hielt die Seliger-Gemeinde ihre jährliche Bundesversammlung unter Beisein von Bürgermeisterin Anita Berek, Klaus Adelt, MdL und Matthias Dornhuber, dem stellvertretenden Landesvorsitzenden der BayernSPD ab. Die Delegierten der Landesverbände hatten über eine Beitragserhöhung zu entscheiden und gab es viel zu besprechen.

Bundesvorsitzende Helena Päßler referierte zum Thema "Deutschland und Tschechien gemeinsam stark in schwierigen Zeiten" und stellte dabei die tschechische EU-Ratspräsidentschaft in ein positives Licht, das auch von anderer Seite viel Lob dafür bekäme. Päßler erinnerte an das „EU-Familientreffen“ vor wenigen Tagen, das im In- und Ausland ebenso sehr positiv zur Kenntnis genommen wurde. Trotzdem käme es immer wieder zu landesweiten Protesten gegen alles Mögliche. Die Bundesvorsitzende der Seliger-Gemeinde sieht die Demokratie zunehmend in Gefahr und dies nicht nur in Tschechien. Die erinnerte an die Regierungsbeteiligung der extremen Rechten in Schweden und Italien. „Nur mit Hilfe der Konservativen haben die Faschisten Einzug in die Regierung halten können und nun marschieren sie wieder!“ Aus diesen Gründen sei, so Päßler weiter, der Kampf gegen rechts eine Hauptaufgabe der Demokratinnen und Demokraten und nur mit Überzeugung sei dem entgegen zu treten.  

Respekt statt Revanchismus

Die Seliger-Gemeinde richte nun den Blick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Tschechien, so Helena Päßler. Hier kristallisieren sich nach und nach die Kandidaten der verschiedenen politischen Lager heraus. „Egal wer gewinnt“, so Päßler, „die Seliger-Gemeinde wird jedem die Hand reichen zur Versöhnung und gemeinsamen Handeln. Für uns zählt Respekt statt Revanchismus!“

Auch Bürgermeisterin Anita Berek beschwor Zusammenhalt und Zugehörigkeit als Mittel um die Zerrissenheit in der Gesellschaft zu bekämpfen. Nur der gegenseitige Austausch und das ständige Finden von Kompromissen mache eine funktionierende Gesellschaft aus.

BayernSPD hat Seliger-Gemeinde viel zu verdanken

Matthias Dornhuber überbrachte in seinem Grußwort die besten Wünsche der BayernSPD und erklärte, dass die SPD in Bayern sehr wohl weiß, was sie den sudetendeutschen Sozialdemokraten und der Seliger-Gemeinde zu verdanken habe. Er erinnerte an Heinrich Stranka der es als sudetendeutscher Sozialdemokrat für 20 Jahre zum 2. Bürgermeister der Stadt Fürth gebracht habe. Nach dem Krieg seien von den 2900 SPD-Mitgliedern in Fürth allein 850 Flüchtlinge gewesen, so Dornhuber. Der stellvertretende Vorsitzende der BayernSPD leitete daraus einen doppelten Auftrag ab: „1933 bis 1945 darf sich nicht wiederholen und in Zukunft muss unser Augenmerk mehr auf der europäischen Sozialdemokratie liegen“, so Dornhuber. Dies sei auch das Thema der 2024 anstehenden Europawahl. Dornhuber schloss mit dem Versprechen, dass BayernSPD und Seliger-Gemeinde in Zukunft noch enger und besser zusammenarbeiten werden – um dies zu untermauern wurde Matthias Dornhuber noch in der Bundesversammlung neues Mitglied der Seliger-Gemeinde.

DNA der Sozialdemokratie

Den interessanten Grußwortreigen schloss der alljährlich anwesende Landtagsabgeordnete Klaus Adelt in seiner unverkennbaren Art. Er übermittelte u.a. die Grüße des Fraktionsvorsitzenden Florian von Brunn und des leider verhinderten Volkmar Halbleib. Adelt erläuterte, dass er persönlich nun 17 Jahre Seliger-Gemeinde erlebt habe und diese mit weit über 100 Veranstaltungen erfolgreich im deutsch-tschechischen Dialog agiere. Auch den Kontakt zur ČSSD nach der Wende und bis in die weniger erfreuliche Gegenwart stellte Adelt heraus. Es gehöre zur DNA der Sozialdemokratie sich nicht nur um sich selbst zu kümmern, sondern immer auch auf andere zu schauen – auf die Nachbarn, auf die Freunde und auf unsere Partner. Dabei reiche es nicht nur die Vergangenheit zu achten und die Erinnerung zu bewahren, vielmehr gelte es in die Zukunft zu schauen. Adelt bedauerte es sehr, dass 75 Jahre nach dem 2. Weltkrieg wieder Krieg in Europa herrsche, dass Angriff, Flucht, Vertreibung, Vergewaltigung und Mord an der Tagesordnung seien. Dies alles sei auch im Gedächtnis der Sozialdemokratie zu finden und daraus sei die Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik in Europa als Beitrag für eine gemeinsame Zukunft entstanden. Das, seit jeher angespannte Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine sei als Gegenbeispiel unserer positiven Entwicklung zu sehen. Deshalb sei es wichtig nie zu vergessen und aus den Fehlern zu lernen. Die Versammlung quittierte die Rede mit großem Applaus.

Beitragserhöhung beschlossen

Nach dem Totengedenken und dem Tätigkeitsbericht seit der letzten Bundesversammlung, vorgetragen von Helmut Eikam und unterstützt von einer Bildpräsentation von Thomas Oellermann, berichteten die Landesgruppen der Seliger-Gemeinde. Hier erklärten Helmut Letfuß aus Baden-Württemberg und Siegfried Träger aus Hessen, dass sie die Verschmelzung ihrer kleinen Landesgruppen mit dem Bundesverband anstreben werden. Nach dem Kassenbericht und dem Bericht der Revisoren kam es zur Abstimmung zum Antrag zur Beitragserhöhung von jährlich 10 auf 15 Euro, der mit nur vier Enthaltungen von den Delegierten angenommen wurde.

Entschuldigt werden musste der Vorstandsvorsitzende der Ernst und Gisela Paul-Stiftung, Hans Tomani, der kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen musste. Für ihn referiert sein Stellvertreter Rainer Pasta über die aktuelle Situation der Stiftung, die anstehende Umsetzung der Steuerrechtsreform sowie den Generationenwechsel im Stiftungsbeirat.

„Wunder passieren nicht so einfach“

Nach weiteren rein informativen Tagesordnungspunkten standen die Mitgliederehrungen an. Zum Ausscheiden von Dr. Helmut Eikam als Bundesvorsitzender sprach Libor Rouček die Laudatio. Der Laudator bezeichnete es als echtes Wunder, dass mehr als 75 Jahre nach dem 2. Weltkrieg und über 70 Jahre nach ihrer Gründung die Seliger-Gemeinde noch immer existiere. „Wunder passieren nicht so einfach“ so Rouček weiter. Es seien die Grundwerte der Sozialdemokratie wie Freiheit, Gleichheit, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Solidarität, die seit 160 Jahren Bestand haben – dazu kämen die Liebe zur Heimat der sudetendeutschen Sozialdemokratie und dies alles zusammen mache die Seliger-Gemeinde aus. „Und natürlich gehören dazu auch engagierte Menschen wie Helmut Eikam“, so der Laudator, der abschließend seine langjährige Verbindung zur Seliger-Gemeinde sowie die Vita das Geehrten darstellte. Der scheidende Bundesvorsitzende Helmut Eikam dankte dem Redner sehr berührt und erzählte kurz über seine Familiengeschichte und seine ersten Kontakte zur Seliger-Gemeinde.

Anschließend gratulierten die neue Bundesvorsitzende Christa Naaß und die Ko-Vorsitzende Helena Päßler den langjährigen Mitgliedern sowie den Geburtstagsjubilaren und den anwesenden Neumitgliedern und überreichten rote Nelken.

 

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