Begegnungsraum Geschichte

Veröffentlicht am 27.07.2017 in

Erlebten einen spannenden Gedankenaustausch zur Vermittlung deutsch-tschechischer Geschichte: (v.l.) Prof. Dr. Michler und Diana Stock-Megies sowie Bettina Blöhm, Herbert Schmid und die Vorsitzende der Regionalgruppe Niederbayern-Oberpfalz der Seliger Gemeinde, Rita Hagl-Kehl, MdB

 

Die Seliger Gemeinde an der Universität Passau

DSAP-Geschichte als mögliche Unterrichtsmaterialien - weitere Zusammenarbeit in Aussicht gestellt
Die Regionalgruppe Niederbayern-Oberpfalz der Seliger Gemeinde informierte sich am Dienstagabend über das aktuelle Projekt Begegnungsraum Geschichte der Universität Passau. Prof. Dr. Michler und Diana Stock-Megies stellten im Didaktischen Labor (DiLab), dem Klassenzimmer der Zukunft im Nikolakloster das EU-Projekt vor. 

„Das Projekt Begegnungsraum Geschichte - außerschulische Lernorte in der bayerisch-böhmischen Grenzregion richtet sich an Schüler/-innen, Lehrkräfte und Studierende der Grenzregion Bayerischer Wald/Böhmerwald. Projektziele sind die direkte Begegnung von tschechischen und bayerischen jungen Menschen, die Erarbeitung ausgewählter Themen zur deutsch-tschechischen Geschichte an ihren konkreten Orten und die nachhaltige Verfügbarkeit des didaktischen Lehrmaterials für den Geschichtsunterricht in der Grenzregion“, so Diana Stock-Megies zu Beginn ihrer Ausführungen. Das zweisprachige Projekt wird finanziert durch das EU-Programm "Ziel ETZ 2014-2020" unter Beteiligung der Universitäten Passau und Budweis und der Sparkassenstiftung auf der bayerischen Seite. Die Laufzeit des Projektes beträgt 3 Jahre, von Juli 2016 bis Juni 2019.

Im „Klassenzimmer der Zukunft“, wie das Didaktischen Labor (DiLab) gerne genannt wird, erlebten die Besucher der Seliger-Regionalgruppe Niederbayern-Oberpfalz wie in der Schule der Zukunft Unterricht erteilt werden kann. Tief beeindruckt von der technischen Ausstattung, der flexiblen Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten des Raums und der Einrichtung, erlebten die Teilnehmer einen engagierten Vortrag zu den einzelnen Bestandteilen des Projektes. Neben eintägigen Begegnungen von bayerischen und tschechischen Schulklassen an historischen Orten in der Grenzregion sind eintägige Exkursionen bayerischer und tschechischer Studierender zu historischen Orten in der Grenzregion und Seminare Bestandteil des Programms. Aber auch Lehrerfortbildung mit Vorträgen zur bayerisch-böhmischen Grenzlandgeschichte und die Bereitstellung bearbeiteter Unterrichtsmaterialien sowie museumspädagogische Programme runden das vielfältige Angebot ab, konnte Diana Stock-Megies berichten.

Bereits in drei Vorgängerprojekten konnte das Projektteam von Prof. Dr. Michler Erfahrungen in der bayerisch-böhmischen Zusammenarbeit sammeln. In den Projekten "Geschichtsbausteine Bayern-Böhmen" (2012 bis 2014) und "Geschichte vermitteln über Grenzen" (2008 bis 2011) sowie "Onlinemodule für den grenzüberschreitenden Geschichtsunterricht"(2005 bis 2008) konnten weitreichende Bausteine zur Vermittlung gemeinsamer Geschichte erarbeitet werden.

Materialsammlung für den Geschichtsunterricht in der Grenzregion

„In die vom Projektteam zusammengetragenen Informationen zur neueren deutsch-tschechischen Geschichte passen auch die Beiträge der Seliger Gemeinde“, fand Schriftführer Rainer Pasta und stellte Prof. Dr. Michler den zweisprachigen Ausstellungskatalog der Seliger-Gemeinde „Von der DSAP zur Seliger-Gemeinde“ vor. Eine echte win-win-Situation wäre die Digitalisierung des Katalogs für die Seliger Gemeinde einerseits, als auch die Ergänzung der bisher gesammelten Unterrichtsmaterialien um den Aspekt der doppelten Vertreibung der sozialdemokratischen Sozialdemokraten in der Tschechoslowakei 1938 und 1945, war man sich schnell einig. Auch die von der Seliger Gemeinde erstellten Zeitzeugen-Interviews könnten das Angebot der Uni Passau ergänzen, fand Rita Hagl-Kehl, MdB, Vorsitzende der Regionalgruppe Niederbayern-Oberpfalz: „Bald gibt es keine lebenden Zeitzeugen mehr, die den nachfolgenden Generationen über ihre persönlichen Erlebnisse dieser schicksalshaften Zeit berichten können!“

Erinnerung der Erlebnisgeneration für die Schülerinnen und Schülern von heute interessant aufbereitet

Abschließend präsentierte Prof. Dr. Michler noch einige Arbeiten des Studiengangs Medien und Kommunikation“, die geschichtliche Inhalte multmedial für das Netz erzählen. „Wir waren erstaunt, wie interessiert die Studierenden das eigentlich fachfremde Thema aufgegriffen haben und wie sie sich für die geschichtlichen Themen begeistern konnten“, so Michler. Herausgekommen sind kurze Hörspiele und Filmsequenzen, die textliche Erinnerung der Erlebnisgeneration den Schülerinnen und Schülern von heute interessant vermitteln können. „Das ist wichtig“, so Michler, „denn man kann den Eindruck gewinnen der Eiserne Vorhang besteht immer noch in den Köpfen, vor allem der Jugend. Tschechien haben die in Sachen Urlaub und Kulturerlebnis gar nicht auf dem Schirm!“

Herbert Schmid aus Weiden, Mitglied des Landesvorstandes der Seliger Gemeinde und in der Jugendbildung tätig, freute sich über die ausführlichen Informationen zu den vielfältigen und gelungenen Schülerprojekten: „Endlich habe ich einen Einblick in die Schülerprojekte im südlichen Bereich Bayerischer Wald – Böhmerwald erhalten“.

Gerne verblieben Universität und Seliger Gemeinde mit dem gegenseitigen Versprechen in Kontakt zu bleiben und vielleicht das eine oder andere Thema weiter zu verfolgen. Schriftführer Rainer Pasta hatte dazu auch schon einige Ideen.

 

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