Ausstellung in Aichach

Veröffentlicht am 18.03.2018 in

Ausstellung im Stadtmuseum beleuchtet die Seliger-Gemeinde

Aichach: Am Freitag wurde im Aichacher Stadtmuseum eine weitere Sonderausstellung eröffnet: Gewidmet ist sie der sudetendeutschen Sozialdemokratie. Der Titel lautet „Von der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP) zur Seliger-Gemeinde“. Auf 40 Bildtafeln mit Dokumenten informiert die Seliger-Gemeinde  über die Stationen und Hintergründe der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs, der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik hin zur Seliger-Gemeinde.

Der Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann erinnerte während der Eröffnung daran, dass die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg von den Heimatvertriebenen mitgestaltet worden sei. „Die Ausstellung fällt in eine Zeit, in der die Themen Flucht und Vertreibung recht massiv ins Bewusstsein der Bürger gerückt sind. In eine Zeit, in der in vielen europäischen Staaten nationalistisches und populistisches Gedankengut zunimmt und in der vom europäischen Gedanken nicht mehr viel übrig zu bleiben droht“, sagte e in seiner Rede. In den beiden Altlandkreisen Aichach und Friedberg hätten nach dem Zweiten Weltkrieg an die 20.000 Menschen eine neue Heimat gefunden, betonte Habermann.

Bundesvorsitzender Helmut Eikam aus Schrobenhausen blickte zurück in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Er befasste sich in seiner Rede mit der neu gegründeten Tschechoslowakei, in der 3,5 Millionen Deutsche lebten. Damals kämpfte ein Josef Seliger für das Selbstbestimmungsrecht der Deutschen im neuen Staat Tschechoslowakei. Unter seiner Führung wurde im August 1919 in Treplitz die Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei ins Leben gerufen. Eine ungemein bewegte Zeit, die im wohl schrecklichsten Kapitel deutscher Geschichte mündete mit der Verfolgung, Ermordung und Vertreibung unzähliger Menschen, darunter Tausender Sozialdemokraten, im Nationalsozialismus.

Besonders hob Helmut Eikam hervor, dass die sudetendeutschen Sozialdemokraten mit drei Millionen Landsleuten das Schicksal der Vertreibung teilten. Er erinnerte dabei an den ehemaligen Bundesvorsitzenden der Seliger-Gemeinde Volker Gabert, der als bayerischer Landesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der Bayern-SPD erfolgreich war.

Zur Eröffnung waren SPD-Ortsvereine aus Augsburg, Ulm und Memmingen nach Aichach gekommen. Unter den Gästen auch die Bundesvorsitzende der Karpatendeutschen Landsmannschaft Slowakei, Brunhilde Reitmeier-Zwick aus München.

Die Wanderausstellung ist noch bis zum 2. April zu sehen.

Bundesvorsitzender Helmut Eikam mit Bürgermeister Klaus Habermann bei der Ausstellungseröffnung (Bild: Erich Echter, Augsburger Allgemeine 5.3.)

 

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