Libor Rouček (li.), MdEP a.D. und Co-Vorsitzender des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums mit Seliger-Bundesvorsitzendem Albrecht Schläger (re.), MdL a.D. am Ort der Rede von Josef Seliger am Aufgang zum Teplitzer Rathaus – Originalaufnahme vom 4. März 1919 mit Josef Seliger (Seliger-Archiv/FES)
Begegnung an historischem Ort I
Seliger Gemeinde erinnert an Rede von Josef Seliger in Teplice/Teplitz am 4. März 1919
Anlässlich der 100-Jahrfeier besuchte die Seliger Gemeinde bei einem Spazierganz durch das sozialdemokratische Teplitz/Teplice auch den Vorplatz des Rathauses. Schon am 10. November 1918 erinnerte Josef Seliger, zweiter Mann der Provinz (stellv. Landeshauptmann), beim Kampf um das Selbstbestimmungsrecht in einem verbitterten Auftritt vor dem Rathaus in Teplitz an Alois Rašíns Worte „mit Rebellen verhandeln wir nicht“ und damit also der Unmöglichkeit, eine konstruktive Debatte mit der tschechischen Seite zu führen. Und am 4. März 1919 hat Josef Seliger zu 25.000 auf dem Marktplatz versammelten Landsleuten gesprochen. Hintergrund der Demonstration war, dass die Prager Regierung die Teilnahme der Deutschböhmen an den ersten Parlamentswahlen in Österreich unterband. Die örtliche Landesgruppe der Sozialdemokraten beschloss, anlässlich des Wahltages am 4. März 1919 Demonstrationen und einen Generalstreik durchzuführen.