Sitzung des Präsidiums

Veröffentlicht am 11.01.2020 in

Das Präsidium der Seliger Gemeinde um die Vorsitzenden Helena Päßler (5.v.re.) und Dr. Helmut Eikam (4.v.re.) präsentieren im Foyer des Sudetendeutschen Hauses das Motto 2020.

 

Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei

Seliger Gemeinde stellt Weichen für das Jahr 2020 – Klimawandel und Gedankenfreiheit sind Seminarinhalte

 

Die traditionell zum Jahresbeginn stattfindende Präsidiumssitzung der Seliger Gemeinde fand am vergangenen Freitag im Würfelsaal des Sudetendeutschen Hauses in München statt. Erstmals leitete die neue Vorsitzende Helena Päßler zusammen mit Ko-Vorsitzendem Dr. Helmut Eikam die Sitzung. Es galt eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten, bei der u.a. die Seminare 2020, die Wenzel-Jaksch-Preisverleihung, die Weiterentwicklung der Seliger-Gemeinde und viel Organisatorisches besprochen werden musste.

 

Zentraler Punkt der Sitzung war die Diskussion um das Motto, unter dem die Seliger Gemeinde 2020 agieren und welches auch das Thema des Jahresseminars im Oktober werden sollte. Dr. Thomas Oellermann, Ulrich Miksch und Rainer Pasta hatten einen Vorschlag erarbeitet, der einstimmig angenommen wurde: „Seit 1870 – Die Gedanken sind frei“. 1870, also vor 150 Jahren wurden neben Josef Seliger und Dr. Ludwig Chech auch andere, die Arbeiterbewegung prägende Persönlichkeiten geboren. Rosa Luxemburg und Paula Thiede (Deutschland), Karl Renner und Marie Beutlmayr (Österreich), Mary Middelton und Margaret Ethel MacDonald (Großbritannien) oder Wladimir Iljitsch Uljanow, bekannter unter seinem Pseudonym Lenin (Russland) sind ebenfalls Geburtsjahr 1870 und waren in ihren Ländern prägend. Für die Seliger Gemeinde sind es vor allem die beiden Vorsitzenden Josef Seliger und Dr. Ludwig Chech, die mit den Hochverratsprozessen gegen Sozialisten und dem Aufstieg der Sozialdemokratie aufwuchsen und entsprechend sozialisiert wurden.

 

1870 geboren: u.a. Josef Seliger und Dr. Ludwig Chech

 

In den Freiheitsbewegungen im 19. Jahrhundert wurde das deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“ vor allem in studentischen Kreisen als Kampflied gesungen. Weder Komponist noch Texter sind bekannt. Dass Gedanken auch die Schranken und Mauern eines Kerkers zerreißen, passte natürlich in die Zeit. Man durfte sich allerdings nicht beim lauten Denken erwischen lassen. Der Vorteil dieses Liedes war, dass man es eigentlich nicht einmal singen musste – bereits durch das Summen der Melodie konnte man dezidiert seine Meinung ausdrücken. Immer wieder – bis heute - war das Lied in Zeiten politischer Unterdrückung oder Gefährdung Ausdruck für die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Das Singen der Lieder der deutschen Arbeiterbewegung wurde 2014 von der Deutschen UNESCO-Kommission in die Liste „Immaterielles Kulturerbe“ eingetragen. „Gerade heute ist die Gedankenfreiheit wieder bedroht. Viele der namhaften sudetendeutschen Sozialdemokraten arbeiteten als Journalisten für die sozialdemokratischen Zeitungen ihrer Zeit. Somit wird die Pressefreiheit auch Thema des Jahresseminars 2020“, so Vorsitzende Helena Päßler.

 

Programm zum Frühjahrsseminar

 

Das Programm zum Frühjahrsseminar der Seliger Gemeinde vom 17. bis 19. April 2020 in Bad Alexandersbad unter dem Titel „Das Sudetenland — eine historische Region und die Herausforderungen des Klimawandels“, das Dr. Thomas Oellermann ausgearbeitet hat, wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Dem aktuellen Themenbereich „Klimawandel“ wird die tschechische Dokumentation: "Hinter dem kohlernen Vorhang - Wenn ich groß bin, möchte ich noch am Leben sein" mit der Diskussion mit dem Regisseur Vladimir Turner sowie die Ortsbegehung nahe Karlsbad und der Meinungsaustausch zu einem möglichen tschechischen Kohleausstieg mit Marta Ctiborová von der tschechische Energiegewerkschaft gerecht.

 

Der zweite Themenschwerpunkt befasst sich mit der historischen Bildungsarbeit. Die Arbeit der Seliger-Gemeinde, des Geschichtsforums der SPD" sowie des Archivs der Sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung werden vorgestellt. Die Diskussion mit Dr. Kristine Meyer, Dr. Holger Martens, Dr. Thomas Oellermann, Stefanie Kroger und Dr. Bastian Vergnon zur These "Wer seine Geschichte nicht kennt, hat keine Zukunft — Perspektiven der historischen Bildungsarbeit" bildet den Abschluss des Seminars.

 

Jahresmotto 2024

 

Böhmen liegt nicht am Meer

Josef-Seliger (1870 - 1920)

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