100 Jahre für Frieden und Freiheit - 100 Jahre DSAP

Veröffentlicht am 02.10.2019 in

Aktion der Seliger Gemeinde mit der Demokratischen Masaryk-Akademie am ehemaligen Gründungsort: Hotel "Imperator" in Teplitz/Teplice (Fotomontage mit einem Bild von Petr Zewlakk Vrabec)

 

Hotel „Imperator“ schrieb Geschichte

Es war ein wunderschönes Gebäude, eines der Wahrzeichen des alten Turn/Trnovany“

Anlässlich der am 16. September stattgefundenen Festveranstaltung die Seliger Gemeindezum 100. Jahrestag der Gründung der Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik (DSAP) im tschechischen Teplice/Teplitztraf sich die Teilnehmergruppe am ehemaligen Gründungsort, dem Standort des inzwischen abgerissenen Hotel IMPERATOR in Teplice/Teplitz. Hierzu hatte die Demokratische Masaryk-Akademie ein Banner vorbereitet, das alle Teilnehmer zur Erinnerung an die Gründung der DSAP an diesem Ort vor 100 Jahren präsentierten.

 

Es war ein Samstagabend. Der Theatersaal des Hotels Imperator in Turn (Trnovany) bei Teplitz-Schönau (Teplice) ist an jenem 30. August 1919 mit knapp 300 Delegierte und über 1000 Zuschauern gut gefüllt. Auch auf den Emporen ist kaum noch ein freier Platz zu finden. Es soll ein historischer Abend werden. Delegierte der deutschen Sozialdemokraten in Böhmen, Mähren, Schlesien und der Slowakei waren zusammengekommen, um sich als neue Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei (DSAP) in der Tschechoslowakei zu konstituieren.

 

Die Gründung der DSAP erfolgte genaugenommen nicht in Teplitz, sondern im damals noch selbstständigen Ort Turn im Hotel IMPERATOR vollzogen. Teplitz war keine Arbeiterstadt, sondern ein bürgerlich geprägter Bäderort, dagegen schlug das Herz der umliegenden Orte traditionell sozialdemokratisch. Turn erlebte an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert eine stürmische Verwandlung von einem Dorf in eine Industriestadt, die ohne Weiteres mit Teplitz konkurrieren konnte. In der Umgebung wurden Feuchtgebiete trocken gelegt, um Platz für neue Bebauung zu schaffen, es entstanden keramische Fabriken, in den Jahren 1905 und 1909 wurden zwei neue Kirchen vollendet und entlang der ehemaligen Turner Lindenstraße entstanden eine Reihe prunkvoller Häuser. Unter ihnen auch das Hotel IMPERATOR, der Stolz dieser selbstbewussten Stadt. Dieser Prachtbau mit Jugendstil-Elementen diente nicht nur als Hotel mit Restaurant und Café, sondern hatte auch einen Konzert- und Tanzsaal und sogar ein Photo-Atelier und ein Kino zu bieten. Das fünfstöckige Gebäude spielte eine architektonisch dominierende Rolle im Stadtteil.

 

Trnovany/Turn wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit Teplice/Teplitz verbunden und unterlag einem unsensiblen flächigen Abriss, wodurch Platz für die heutige Plattenbausiedlung geschaffen wurde. Durch einen Wohnblock in unmittelbarer Nähe des Hotels verlor dieses seine Funktion als architektonische Dominante. Einem früheren Abriss entging das Hotel Imperator nur um ein Haar – seit den 50er Jahren diente es bis 1982 als Karl-Aksamit-Grundschule. Das einstige Vorzeige-Hotel ist 2018 abgerissen worden, nachdem es lange Zeit Tummelplatz für Obdachlose und Drogenabhängige war.

 

Historische Ansicht des Hotels „Imperator“ (erbaut 1912)

Das völlig heruntergekommene, aber immer noch majestätische Gebäude wurde 2018 abgerissen

 

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